Unternehmen

Teure Betriebsunfälle: Risikovermeidung zahlt sich aus

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Arbeitsunfälle bergen für die Unternehmen nach wie vor ein erhebliches Risiko: Neben dem menschlichen Schmerz ist auch der wirtschaftliche Schaden erheblich. Besonders in kleinen und mittelständischen Betrieben fällt nicht nur ein geschätzter Mitarbeiter aus, auch wertvolles Know-how kann nicht genutzt werden. Die damit verbundenen wirtschaftlichen Einbußen werden häufig kaum berücksichtigt. Dass die Zahl der Betriebsunfälle in den letzten Jahren stetig gesunken ist, ist vor allem das Verdienst immer weitreichender Maßnahmen zum Arbeitsschutz - woran auch weiterhin gearbeitet werden sollte.

Erfolg der Arbeitssicherheit: Unfallzahlen sinken rapide

Im Jahr 2012 konnten 969.860 meldepflichtige und 677 tödliche Arbeitsunfälle verzeichnet werden - im Jahr 1960 betrug die Zahl der Betriebsunfälle noch über 2,6 Millionen, wobei fast 5.000 Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer tödlich verunglückt sind. Die Tatsache, dass sich die Arbeitssicherheit in den letzten Jahren deutlich erhöht hat, wird noch klarer, wenn betrachtet wird, dass in der Bundesrepublik heute wesentlich mehr Menschen arbeiten: Von etwa 25 Millionen Vollzeitstellen in Jahre 1960 ist diese Zahl auf mehr als 39 Millionen im Jahre 2012 gestiegen. Pro 1000 Mitarbeiter kam es somit im Jahr 1960 zu 109 Arbeitsunfällen, wogegen 2012 nur noch 24,8 Unfälle verzeichnet wurden. Die kommerziellen Schäden, die dadurch entstehen, sind nicht immer unerheblich: Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin beziffert die Kosten, die aufgrund des Produktionsausfalls im Jahre 2012 durch einen einzelnen Arbeitsunfall entstanden sind auf 1431 Euro. Zu den entstehenden Kosten kommt auch die rechtliche Frage, wer die Schuld für den Arbeitsunfall trägt. Laut Arbeitsschutzgesetz entfällt die Fürsorgepflicht auf den Arbeitgeber, der alle Maßnahmen nach gültigen Sicherheitsrichtlinien ergreifen muss, um seine Mitarbeiter zu schützen.

Stolpern, Rutschen, Stürzen häufigste Ursache für Arbeitsunfälle

Häufig wird angenommen, dass die signifikante Senkung der Unfallzahlen vor allem durch immer sicherer werdende Maschinen und Produktionsanlagen erreicht werden konnte. Doch werden die Hauptunfallursachen betrachtet, ergibt sich durchaus ein anderes Bild: Die mit Abstand häufigste Ursache für Betriebsunfälle fällt in die Kategorie "Stolpern, Rutschen, Stürzen", welche kurz als "SRS-Unfälle" zusammengefasst wird. Die Berufsgenossenschaften weisen einen Anteil von etwa 35 Prozent unter allen meldepflichtigen Betriebsunfällen aus. Dabei ließen sich solche Unfälle häufig vermeiden, indem bestimmte Flächen und Gefahrenbereiche nicht betreten werden würden. Egal ob in Fabriken oder auf Baustellen: Die Kennzeichnung gefährlicher, nachgiebiger oder rutschiger Bereiche ist Pflicht. Derartige Gefahrenquellen lassen sich mit entsprechendem Warn-Equipment leicht absichern. Ebenso müssen Arbeitswege unbedingt deutlich sichtbar abgegrenzt werden, um die Risiken zu minimieren. Die dazu notwendigen Maßnahmen sind effektiv und verglichen mit der Anschaffung moderner Arbeitsgeräte oder Produktionsanlagen auch günstig - Absperrungen und Markierungen stellen die Grundlage jeder Arbeitssicherheit dar. Kabelbrücken verhindern beispielsweise, dass ein für Baumaschinen notwendige Kabel als Stolperfallen auf dem Boden liegen. Warnschilder und Absperrbänder sensibilisieren die Mitarbeiter für besondere Gefahren.

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