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Pyramide entdeckt via Google Earth

  • Karin Fryba-Bode (cid)
  • In TECHNOLOGIE
  • 24. Oktober 2014, 13:27 Uhr

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Der berühmte Entdecker des Grabes von Tutanchamun, Howard Carter, wäre erfreut gewesen, wenn er das Grab im Tal der Könige so mühelos gefunden hätte. Doch 1922 gab es eben noch kein Internet. Heute kann man Expeditionen praktisch vom Studierzimmer aus starten - dank Google Earth. Mit Hilfe des Kartendienstes der Suchmaschine ist es nämlich einer Hobby-Archäologin gelungen, einen bislang noch unentdeckten Pyramidenkomplex zu erkennen. Die Luftaufnahmen von Google Earth könnten helfen, noch mehr archäologische Funde ans Tageslicht zurückzubringen.
Noch sind die Funde von Angela Micol, die seit über zehn Jahren Bilder aus der Luft von Google Earth auf Funde aus dem Altertum untersucht, nicht auf ihren historischen Wert geprüft. Dennoch stellen sie eine kleine Sensation dar. Auf ihrer Website Googleearthanomalies.com hat sie einige ihrer Funde dokumentiert. Die Hobby-Forscherin hat eigenen Angaben nach schon mehrere interessante Stätten via Google Earth finden können. Auf dem Blog Archaeology News Network teilte der Pyramidenexperte Nabil Swelim mit, dass ihn vor allem die kleinere Pyramide im Größenvergleich an archäologische Funde aus der 13. Ägyptischen Dynastie erinnern würde. Dieser Ersterkenntnis eines Archäologen zufolge wäre zumindest eine der Pyramiden in die Zeit ungefähr 1785 bis 1680 vor Christi Geburt zu datieren.

Eine der pyramidenförmigen Erhebungen der ersten Fundstelle scheint in der Breite rund 42 Meter lang zu sein und ist von drei kleineren Hügeln umgeben, deren Anordnung in etwa an das Gizeh-Plateau erinnert. Der zweite Fundkomplex, welchen angeblich die Hobby-Archäologin gefunden haben will, zeigt vier größere Hügel, wovon zwei ungefähr 76 Meter lange Seiten haben. Die beiden kleineren Strukturen haben eine Seitenlänge von rund 30 Metern. Hinzu kommt eine große Struktur mit einem dreieckigen Grundriss und einer Kantenlänge von rund 183 Metern.
Bis jedoch genau Erkenntnisse der Fundstellen vorliegen, kann viel Zeit vergehen: Die jetzt dokumentierten Stellen müssen gemeldet und die weiteren Maßnahmen mit den Behörden geklärt werden. Angela Micol unterdessen sucht nun Fördermittel, um die Dokumentation der Fundstellen finanzieren zu können. Insgesamt wird viel Zeit vergehen, bis solch ein Fundort tatsächlich ausgegraben wird: Viele der dokumentierten Stellen müssen erst aufwendig gemeldet und die weitere Vorgehensweise mit den Behörden geklärt werden.

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