Technologie

Kostenlos-Mentalität bei Software weit verbreitet

  • Karin Fryba-Bode (cid)
  • In TECHNOLOGIE
  • 31. Oktober 2014, 13:50 Uhr

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Verbraucher zeigen sich äußert sparsam, wenn sie neben der neuesten Hardware auch noch Geld für Software ausgeben sollen. So hat der Branchenverband Bitkom ermittelt, dass rund 34 Millionen Bundesbürger ab 14 Jahren im Durchschnitt 34 Euro im Jahr für Spiele, Anti-Viren-Programme oder Büroanwendungen ausgeben. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass ein Haushalt für Mobilfunk, Telefonfestnetz und Internet leicht über 600 Euro im Jahr ausgibt, für zusätzliche Software dagegen so gut wie keine Ausgaben vorgesehen sind. Jeder vierte Nutzer greift ausschließlich auf kostenlose Software zu, wie der Bitkom feststellt. Es wird lieber in Kauf genommen, dass Anbieter von Freeware oft durch lästige und nicht leicht zu entfernende Browservoreinstellungen die PCs der Nutzer manipulieren, anstatt Geld für professionelle Software auszugeben.

»Bei Software gibt es eine weit verbreitete Kostenlos-Mentalität«, sagt Bitkom-Experte Manuel Fischer. Besorgniserregend sei vor allem, dass viele Nutzer nicht einmal bereit sind, relativ günstige kommerzielle Antiviren-Software einzusetzen und aktuell zu halten. Cyberkriminelle haben so leichtes Spiel, erfolgreiche Attacken gegen ungeschützte PCs zu fahren.

Auf Smartphones oder Tablet-Computer lädt immerhin fast jeder Vierte über 14 Jahren kostenpflichtige Software, insbesondere in Form von Apps. Das entspricht 16 Millionen Bundesbürgern. Mit durchschnittlich 9 Euro pro Jahr und Person liegen die Ausgaben für Apps allerdings weit unter den Ausgaben für PC-Software. Vier von zehn Deutschen nutzen ausschließlich kostenlose Apps. Die Anbieter finanzieren sich meist durch Werbeeinblendungen. Doch gerade die kostenlosen App-Angebote bergen Risiken. Denn immer wieder gelingt es zweifelhaften Anbietern, beispielsweise Schnüffel-Apps in die legitimen Stores von Google, Apple oder Microsoft zu platzieren, die sensible Daten der Nutzer ausspähen. Vor Manipulationen beispielsweise beim Online-Banking per App, schützt in der Regel eine Internetsecurity-Software für mobile Geräte.

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