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Datenschützer warnen vor Versicherungstarifen mit Fitness-Messung

  • Karin Fryba-Bode (cid)
  • In TECHNOLOGIE
  • 24. November 2014, 17:29 Uhr

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Die Pläne der Versicherung Generali, die Gewohnheiten ihrer Kunden wie Bewegung und Ernährung künftig systematisch auszuwerten und Tarife daraufhin abzustimmen, stoßen auf Kritik. Datenschützer warnen vor dem gläsernen Kunden von Kranken- oder Lebensversicherungen. Die Ankündigung des italienischen Versicherungskonzerns Generali, künftig bei gewissen Versicherungen Kundendaten über Fitness-Tracker zu sammeln und somit die Lebensgewohnheiten von Versicherten in Tarife der Kranken- oder Lebensversicherung einfließen zu lassen, ruft Datenschützer auf den Plan. Per App können Daten von Fitness-Trackern an Versicherungen übermittelt werden, wenn Kunden zustimmen. Ulrich Lepper, NRW-Landesbeauftragter für Datenschutz, kritisierte entsprechende Pläne und rät Verbrauchern, ihren Versicherungen keine persönlichen Daten der täglichen Lebensführung zur Verfügung zu stellen, um in den Genuss etwa von Rabatten oder Gutscheinen zu kommen. Aus datenschutzrechtlicher Sicht sei die permanente Erhebung und Auswertung persönlicher Fitness-Daten durch Dritte nicht zu beanstanden, wenn Verbraucher freiwillig einwilligen.

Doch Lepper befürchtet, dass Versicherungen in Zukunft stärker auf solche individuellen, nutzerbasierten Geschäftsmodelle setzen werden, um ihre Risiken zu senken. Dabei würden sie nicht davor zurückschrecken, Druck auf ihre Kunden auszuüben, um tiefe Einblicke in Lebensgewohnheiten und Gesundheit zu gewinnen.

Generali ist der erste große Konzern der Versicherungsbranche, der elektronische Daten seiner Kunden zu Bewegung, Ernährung und generell zum Lebensstil per App sammeln und in einem ersten Schritt Gutscheine oder Rabatte anbieten will. Voraussetzung dafür ist das sogenannte Telemonitoring. Verbraucher willigen hier ein, dass ihre Gesundheitsdaten regelmäßig an die Versicherung übertragen werden.

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