Musik

Heute ist Startschuss für Apple Music

  • Karin Fryba-Bode (cid)
  • In TECHNOLOGIE
  • 30. Juni 2015, 15:52 Uhr

Turn the Apple on! Apple startet heute seinen 24 Stunden Streaming-Dienst für Musik. Apple Music wird in über 100 Ländern verfügbar sein.


Apple Music ist seit dem 30. Juni auf iPhone, iPad, iPod touch, Mac und PC verfügbar und startet ab Herbst auf Apple TV und Android Phones. Musikfans auf der ganzen Welt sind ab jetzt von Apple zu einer dreimonatigen, kostenlosen Mitgliedschaft eingeladen, danach wird eine monatliche Abogebühr von 9,99 US-Dollar pro Monat für das Apple-Radio fällig. Zusätzlich wird ein Family Plan angeboten, der den Dienst für rund 14,99 US-Dollar pro Monat für bis zu sechs Familienmitgliedern zugänglich macht.

Die lokalen Preise will Apple zu einem späteren Zeitpunkt bekannt geben. Apple Music kombiniert laut eigener Ankündigung die größte und abwechslungsreichste Musiksammlung des Planeten mit der Expertise von Musikfachleuten von Weltrang, die Wiedergabelisten für Nutzer von iPhone, iPad, iPod touch, Mac, PC, Apple TV und Android Phones zusammengestellt haben.

Apple-Hörer müssen sich anmelden, um den Stream empfangen zu können. Am Ende der Testphase werde die Mitgliedschaft laut Unternehmen automatisch verlängert und über die gewünschte Zahlungsmethode auf monatlicher Basis in Rechnung gestellt bis die automatische Verlängerung in den Kontoeinstellungen ausgestellt wurde. Der Family Plan setzt eine iCloud Familienfreigabe voraus.

Im Vorfeld kündigte Apple an, dass der hauseigene Streaming-Dienst revolutionär sei, da die Streaming-App den vollständigen Apple Music-Katalog dem Nutzer auf seinen favorisierten Geräten einen Fingertipp entfernt zur Verfügung stelle. Der User könne die eigene Musik entweder wie bisher aus dem iTunes Store oder von eigenen CDs und zusätzlich ab jetzt von den rund 30 Millionen Songs beim Dienst Apple Music zusammenstellen.

Kuration sei laut Unternehmen die Seele jeder Wiedergabeliste, die in Apple Music erstellt wurde. Laut Apple habe man die talentiertesten Musikexperten von überall auf der Welt angestellt, mit dem Ziel, die perfekten Wiedergabelisten auf Basis der Vorlieben eines Nutzers zu erstellen. Der Bereich »For You« bei Apple Music biete einen neuen Mix an Alben, Neuerscheinungen und Wiedergabelisten, die ausschließlich für den jeweiligen Nutzer personalisiert wurden.

Auch den Sprachdienst Siri hat Apple in die Anwendung seiner Musik-Plattform integriert: Die Apple Software Siri dient der Erkennung und Verarbeitung von natürlich gesprochener Sprache, beispielsweise könne der Musikliebhaber an Siri Fragen stellen wie »Spiele mir die besten Songs des Jahres 1994 vor« oder »Was war der Nummer 1-Hit im Februar 2011?«.

Mit Connect in Apple Music stünde Künstlern und Fans ab sofort eine Möglichkeit zur Verfügung, direkt miteinander in Verbindung zu treten. Über Connect können Künstler Liedtexte, Backstage-Fotos und Videos teilen oder sogar ihren neuesten Song unmittelbar an Fans direkt von ihrem iPhone aus veröffentlichen. Den Fans wiederum sei es möglich, sämtliche Posts eines Künstlers zu kommentieren oder zu »liken« und über Messages, Facebook, Twitter und E-Mail zu teilen. Künstler hingegen können auf Kommentare reagieren und direkt dem Nutzer antworten.

Beats 1, der bisher erste Live-Radiosender von Apple, der sich vollständig der Musik und Musikkultur widmet, soll zeitgleich in über 100 Länder senden. Beats 1 wird moderiert von bekannten DJs wie Zane Lowe in Los Angel les, Ebro Darden in New York und Julie Adenuga in London. Apple Radio hat den Anspruch, die Musikkultur rund um den Globus zu prägen. In spannenden Sendungen verspricht Beats 1 exklusive Interviews, Gastmoderationen und das Beste, was in der Welt der Musik geschehen würde.

Die neuen Sender umfassen eine Bandbreite an Genres, von Indie Rock bis zu klassischer Musik und von Folk bis hin zu Funk. Trotzdem befürchten Musikexperten, dass es aufgrund der enormen Reichweite von Apple quasi zu einer »musikalischen Gleichschaltung« kommen könnte. Egal von wem die Töne kommen, die Klangschale kommt immer von Apple, die musikalische Identität ist vom feinsten Pianissimo bis zum orchestralen Fortissimo von Apple weltweit vorgeprägt. Der Hörer muss sich auch nicht mehr mit Liedern auseinandersetzen, die ihm zunächst nicht gefallen, denn mit einer Mitgliedschaft kann man so viele Songs überspringen, wie man möchte, sodass der Zuhörer das Lied ändern kann, ohne dazu den Sender zu wechseln.

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