Baby

Schmerzen beim Stillen?

  • Annette Bulut (mp)
  • In GESUNDHEIT
  • 28. Juli 2015, 12:50 Uhr

Hat eine Mutter Stillprobleme und bereitet das Stillen Schmerzen, kann die Ursache ein verkürztes Zungenbändchen des Babys sein.


Hat eine Mutter Stillprobleme und bereitet das Stillen Schmerzen, kann die Ursache ein verkürztes Zungenbändchen des Babys sein. "Vermehrtes Schnalzen beim Trinken und häufiges Loslassen der Brust sind Anzeichen für ein verkürztes Zungenbändchen. Denn bei einem verkürzten Zungenbändchen kann ein Säugling kein richtiges Vakuum erzeugen, das für das Trinken erforderlich ist", erklärt Dr. Monika Niehaus, Kinder- und Jugendärztin aus Weimar. Ein betroffener Säugling kann dann die Zunge nicht über die Zahnleiste bewegen. Beim Herausstrecken der Zunge kerbt der Zug des Zungenbändchens die Zunge vorne ein oder formt sie herzförmig. Betroffene Mütter sollten mit ihrem Kinder-und Jugendarzt darüber sprechen, ob ein kurzer und mit wenig Schmerzen verbundener Eingriff sinnvoll ist. Schätzungsweise drei bis vier Prozent der Babys besitzen ein verkürztes Zungenbändchen. Später sind Sprachprobleme möglich, da Laute, die mit der Zunge gebildet werden, wie d, t, l, n und s schwerer zu artikulieren sind. Bei einem stark verkürzten oder sehr tief sitzenden Lippenbändchen kann sich später zwischen den Frontzähnen eine Lücke bilden und undeutliches Sprechen und Lispeln begünstigen.

Hingegen beeinträchtigt ein verkürztes oder zu tief sitzendes Lippenbändchen das Stillen eher selten. Es verhindert, dass sich die Oberlippe weiter über den Oberkiefer bewegen kann. "Das Kind kann nicht genügend Milch ansaugen. Es versucht, mit seinem Gaumen statt mit der Oberlippe die Brustwarze zu umfassen, was schmerzhaft für die Mutter ist", erklärt Niehaus. Auch hier kann ein kleiner Eingriff helfen. www.kinderaerzte-im-netz.de

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