Heizung

Energie-Studie: Stärkere Förderung von Fernwärme gefordert

  • Thomas Schneider (vm)
  • In PANORAMA
  • 29. Juli 2015, 17:35 Uhr

Die Fernwärme-Versorgung in Deutschland befindet sich auf dem Wachstumspfad: Mehr als zwei Drittel der Energieversorger planen laut einer Studie, den Bereich Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auszubauen. Experten fordern dennoch höhere Investitionszuschüsse.


Die Fernwärme-Versorgung in Deutschland befindet sich auf dem Wachstumspfad: Die Mehrzahl der Energieversorger plant, den Bereich Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK) auszubauen. Experten fordern dennoch eine stärkere finanzielle Förderung: Dringend notwendig sei, dass der Bund die Investitionszuschüsse für Netze nach dem KWK-Gesetz erhöht und den rechtlichen Rahmen verbessert. Dabei setzen die befragten leitenden Mitarbeiter der Energieversorger auf die Bundesregierung und die aktuelle Novellierung des KWK-Gesetzes. Das zeigt eine repräsentative Studie von Rödl & Partner zum Fernwärmemarkt in Deutschland.

Die wichtigsten Ergebnisse: Mehr als zwei Drittel der Befragten geben an, dass die Fernwärme in ihrem Unternehmen ausgebaut wird. Lediglich 31 Prozent wollen die Sparte Fernwärme auf dem derzeitigen Niveau beibehalten. Keiner der Befragten plant, den Bereich der Fernwärme zurückzubauen. Den Einfluss des niedrigen Ölpreises schätzen die befragten Experten lediglich für die Neukunden-Akquise als problematisch ein, nicht jedoch hinsichtlich ihrer Bestandskunden.

In den kommenden zehn Jahren könnten nach Angaben der Befragten über fünf Millionen Mietwohnungen angeschlossen werden, sofern die Rahmenbedingungen dies zulassen. 94 Prozent der Befragten weisen der beschlossenen Mietrechtsnovelle einen negativen Einfluss auf die Akquise-Chancen in diesem Bereich zu. Laut der durchgeführten Umfrage wird die Gewinnung von Neukunden in Mietwohnungen durch die Wärmeversorger vor diesem Hintergrund "sehr stark" (75 Prozent) bzw. "stark" (25 Prozent) beeinträchtigt. Damit sei ein CO2-Einsparpotenzial von bis zu 14,1 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr gefährdet.

Um das Potenzial des Ausbaus der Fernwärmeversorgung in Deutschland ausschöpfen zu können, fordern die Energieversorger unter anderem Verbesserungen im Bereich Förderung. Diese sollten auch bei den aktuellen Diskussionen um die Novellierung des KWKG Beachtung finden. Die Energieversorger wünschen sich einen deutlich höheren Zuschuss in Höhe von knapp 36 Prozent, im Vergleich zum aktuellen durchschnittlichen Fördersatz in Höhe von 20 Prozent. Sie fordern zudem eine deutlich höhere Förderung für Hausübergabe-Stationen in Höhe von über 4.600 Euro pro Anschluss anstatt den bisher festgelegten 1.800 Euro. Darüber hinaus solle ein separater, gedeckelter Zuschlag für bestehende KWK-Anlagen der allgemeinen Versorgung etabliert werden. Sinnvoll sei hier ein Zuschlag in Höhe von 2,87 Cent pro Kilowattstunde. (vm/en-wid)

STARTSEITE