Studie

Gefährlicher Lifestyle: Trinken, Rauchen, ungesundes Essen

  • Annette Bulut (mp)
  • In GESUNDHEIT
  • 27. August 2015, 12:02 Uhr

Trinken, Rauchen, ungesundes Essen - Männer unterschätzen die Gefahren eines ungesunden Lebenswandels häufiger als Frauen und sind besonders sorglos.


Trinken, Rauchen, ungesundes Essen - Männer unterschätzen die Gefahren eines ungesunden Lebenswandels häufiger als Frauen und sind besonders sorglos. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen TNS-Emnid-Studie*. Ein Großteil der Deutschen verkennt gerade die Risiken, die sie durch ihre Lebensführung selber beeinflussen können. Über 1.000 Bundesbürger wurden befragt, für wie wahrscheinlich sie den Eintritt von Risiken einer falschen Ernährung, mangelnder Bewegung sowie von Rauchen und Alkoholkonsum halten. "Den wenigsten ist wirklich bewusst, dass eine ungesunde Lebensführung gravierende gesundheitliche Probleme wie Adipositas, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Diabetes oder Krebs zur Folge haben kann", erklärt Risikoforscher und Mediziner Professor Heilmann, der an der Studie mitwirkte.

Gerade Gesundheitsrisiken würden in der Bevölkerung stark unterschätzt oder verdrängt. So stufen 83 Prozent der deutschen Männer Ernährungsrisiken deutlich niedriger ein als sie tatsächlich sind. Laut Heilmann stirbt jedes Jahr in Deutschland einer von 110 Erwachsenen auch an den Folgen einer unausgewogenen oder zu fetthaltigen Ernährung. "Obwohl gesundes und bewusstes Essen leicht in den Alltag integriert werden kann, gehen Menschen ein sehr hohes Risiko ein." Noch immer werden auch die Gefahren des Rauchens mehrheitlich verkannt. Dabei liegt das Risiko, durch regelmäßiges Rauchen (mehr als 20 Zigaretten pro Tag) vorzeitig zu sterben, laut Heilmann bei eins zu 180. "Damit ist Rauchen das größte freiwillige Einzelrisiko überhaupt!" Männer sind auch hier tendenziell sorgloser als Frauen: 74 Prozent der männlichen Deutschen schätzen das Risiko deutlich niedriger ein. Bei Frauen verharmlosen 70 Prozent die Gefahren. Die Gefährdung durch Alkohol wird vor allem von Männern verdrängt: Rund 59 Prozent schätzen das Risiko, durch regelmäßigen Alkoholkonsum vorzeitig zu sterben, geringer als statistisch belegt. Die Risikoeinschätzung von Frauen liegt mit 51 Prozent etwas näher an der Realität. Laut Risikoforscher Heilmann stirbt einer von 650 Menschen mit einem Alkoholproblem vorzeitig. Insgesamt 53 Prozent der Bundesbürger halten die Gefahren von Alkohol für harmloser als sie tatsächlich sind.

*durchgeführt im Auftrag des Lebensversicherers Canada Life in Kooperation mit dem Risikoforscher und Mediziner Professor Dr. Klaus Heilmann.

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