Jedes dritte neu verkaufte Modell mit Elektroantrieb - davon kann die Automobilindustrie nur träumen. Für Fahrräder soll das allerdings künftig zutreffen.
In fünf Jahren sollen eine Million E-Autos auf deutschen Straßen rollen. Aktuell ist die Bilanz allerdings ernüchternd - im vergangenen Jahr wurden lediglich 12.363 Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb zugelassen. Leitmarkt für Elektromobilität könnte aber die Fahrradbranche werden. Sie hat 2015 erneut zugelegt. Erstmals sollen mehr als eine halbe Million Pedelecs verkauft worden sein.
Und die Nachfrage wird weiterhin steigen. So dürfte künftig jedes dritte neu verkaufte Fahrrad ein E-Bike sein, schätzt Zulieferer Bosch, der 2009 ein eigenes Start-up-Unternehmen gegründet und sich mittlerweile nach eigenen Aussagen zum Weltmarktführer der Antriebstechnik entwickelt hat. Mittlerweile sind mehr als 2,1 Millionen Pedelecs auf Deutschlands Straßen unterwegs. Die Verkäufe sollen sich bis 2023 laut einer Studie verdreifachen, weltweit ist im selben Zeitraum ein Anstieg von rund 27 Prozent zu erwarten. Diese Prognose berücksichtigt neben den zulassungsfreien Krafträdern auch versicherungspflichtige Modelle mit Kennzeichen.
Dass sich diese Räder derart wachsender Beliebtheit erfreuen, liegt vermutlich auch im individuellen und vielfältigen Angebot. Zum einen haben E-Bikes mittlerweile alle Segmente der klassischen Drahtesel erobert. So gibt es Mountainbikes, Tourenräder, Falt- und auch Lastenräder mit Motor. Und auch für Kinder sind bereits motorisierte Modelle erhältlich. Außerdem haben mittlerweile nahezu alle Fahrradhersteller E-Bikes in den unterschiedlichsten Preisklassen im Programm.
Durchschnittlich kostet ein E-Bike um die 1.900 Euro. Günstigere Räder, wie welche aus dem Supermarkt, kosten deutlich weniger, sind jedoch auch nicht zwingend empfehlenswert. Beim Kauf ist auf die Garantie des Akkus und eine ausführliche Bedienungsanleitung zu achten.
