Elektroauto

Elektromobilität: Quantino erhält Straßenzulassung

  • Michael Kirchberger
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  • 10. Februar 2016, 15:17 Uhr

Der jüngste Spross der Nano-Flowcell AG rollt zum Testbetrieb auf die Straßen. Das Niedervolt-Elektrofahrzeug Quantino hat gerade vom SGS-TÜV Saar seine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr erhalten. Vorgestellt wurde der 3,91 Meter lange und 1.420 Kilogramm schwere 2+2 Sitzer auf dem Genfer Automobilsalon 2015, angetrieben wird er jetzt von einem 80 kW/108 PS starken Elektromotor.

Der jüngste Spross der Nano-Flowcell AG rollt zum Testbetrieb auf die Straßen. Das Niedervolt-Elektrofahrzeug Quantino hat gerade vom SGS-TÜV Saar seine Zulassung für den öffentlichen Straßenverkehr erhalten. Vorgestellt wurde der 3,91 Meter lange und 1.420 Kilogramm schwere 2+2 Sitzer auf dem Genfer Automobilsalon 2015, angetrieben wird er jetzt von einem 80 kW/108 PS starken Elektromotor. Der beschleunigt den Quantino in weniger als fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h und verleiht ihm eine Höchstgeschwindigkeit von 200 km/h.

Als Energiespeicher dienen dem Versuchswagen zwei verschiedene, nach Angaben des Herstellers, ökologisch und gesundheitlich unbedenkliche Flüssigkeiten. Mit einer Tankfüllung soll der Quantino unter normalen Fahrbedingungen eine berechnete Reichweite von rund 1.000 Kilometer haben. Genauere Werte will Nano-Flowcell bei den nun anstehenden Testfahrten ermitteln.

Vom 48 Volt starken Bordnetz verspricht sich der Hersteller eine deutlich höhere Energieeffizienz und Reichweite als bei Hochvolt-Antrieben, zudem sei die Gefahr eines Stromschlags, der bei bisherigen Elektro- und Plug-In-Hybridfahrzeugen lebensbedrohliche Auswirkungen hat, eliminiert. Der Quantino stößt im Betrieb keine Emissionen aus, die energiespeichernde Ionenflüssigkeit lässt sich laut Nano-Flowcell zudem kostengünstig herstellen.

Das Betanken funktioniert wie bei Benzin- oder Diesel-betriebenen Fahrzeugen über eine Zapfpistole, dauert allerdings ein wenig länger als bei diesen. Denn es müssen weitaus größere Mengen als bei herkömmlichen Verbrennungsmotoren gebunkert werden. Noch vor einem Jahr gingen Spitzenforscher davon aus, dass 100 Liter Elektrolytlösung notwendig sein, um den Energiegehalt von einem Liter Benzin zu erreichen. Der Prototyp des Quantino hatte zwei Tanks mit jeweils 175 Liter Volumen. In sogenannten Flusszellen wird dann aus den ionisierten Flüssigkeiten über deren Reaktion an einer Membran elektrischer Strom gewonnen. Der Ionensprit geht danach nicht verloren sondern kann erneut aufgeladen werden. Ein Memory-Effekt, wie er sich bei herkömmlichen Akkus einstellt, stellt sich nicht ein.

Für den Visionär und Nano-Flowcell-Chef Nunzio La Vecchia, der in seiner Schweizer Heimat auch als Pop-Sänger erfolgreich ist, schlägt mit den Probefahrten des Quantino die Stunde der Wahrheit. Und wenn sich seine Reichweiten-Versprechen auch nur zur Hälfte bewahrheiten, würde sich Elektromobilität wohl auch bei allen ihren heutigen Skeptikern durchsetzen können.

Michael Kirchberger

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