Gesellschaft

Ein Bild sagt mehr als Worte

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 20. Mai 2016, 16:08 Uhr

Schockbilder auf Zigarettenpackungen sollen Raucher abschrecken und dazu bewegen, die Glimmstengel doch besser stecken zu lassen. Ekelerregend oder effektiv?


Schockbilder auf Zigarettenpackungen sollen Raucher abschrecken und dazu bewegen, die Glimmstengel doch besser stecken zu lassen. Wer sich in Deutschland ab dem 20. Mai 2016 eine Packung Zigaretten kauft, dem könnte gehörig der Appetit vergehen. Laut Gesetz zur Umsetzung der EU-Tabakrichtlinie müssen in Deutschland die Warnbilder und -hinweise zwei Drittel der Zigarettenpackungen bedecken.

Von faulen Zähnen über geschwärzte Lungen bis zu Raucherbeinen ist von Kopf bis Fuß alles dabei, was den vermeintlichen Raucher von seinem Laster abbringen soll. Der Schritt zu den Bildern sei eine wirksame Maßnahme, sagt Gesundheitswissenschaftlerin Friederike Störkel bei einem Interview mit der FH Münster. Während die bisherigen Warnhinweise noch stark relativiert werden können, zeigen die Bilder unmissverständlich die möglichen Folgen vom Zigarettenkonsum. Die Ekelbilder schrecken nicht nur Kinder und Jugendliche ab, sondern zeigen auch Effekt bei langjährigen Rauchern.

Aber natürlich ist der Umstieg kein Allheilmittel gegen das Rauchen an sich. Auch der Verkauf von Zigaretten wird dadurch wahrscheinlich wenig sinken. Mit der Zeit gewöhnt man sich auch an den unappetitlichen Anblick von fauligen Körperteilen, oder man lernt, einfach wegzusehen. Laut der Gesundheitsexpertin braucht es mehr aktive Unterstützung und Hilfsangebote. Menschen, die das Rauchen aufgeben wollen, müssten also aktiv Hilfe suchen. Die Schockbilder sollen dazu den nötigen Anreiz schaffen, wenn sie schon nicht von vornherein verhindern können, dass Menschen zur Kippenschachtel greifen.

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