Gesundheit

Dauerbelastung Stress

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 23. Mai 2016, 17:27 Uhr

Schnell noch auf den nächsten Termin vorbereiten, an einem Bericht arbeiten und gleichzeitig den Terminkalender überprüfen. Arbeitnehmer in Deutschland haben selten eine ruhige Minute. Das Ergebnis: Stress.


Schnell noch auf den nächsten Termin vorbereiten, an einem Bericht arbeiten und gleichzeitig den Terminkalender überprüfen. Arbeitnehmer in Deutschland haben selten eine ruhige Minute. Das Ergebnis: Rund neun von zehn Deutschen (86 Prozent) fühlen sich im Beruf gestresst. Als die häufigsten Ursachen werden Termindruck, schlechtes Arbeitsklima und emotionaler Stress genannt. Das ergibt jetzt eine Studie des Krankenkassen-Zusammenschlusses Pronova BKK mit 1.660 Teilnehmern.

Auch die steigende Zahl von Überstunden und die dauernde Erreichbarkeit beziehungsweise Rufbereitschaft auch in die Freizeit hinein lassen Arbeitnehmer nicht zur Ruhe kommen. Das betrifft vor allem jüngere Menschen im Alter von 18 bis 39 Jahren. "Diese jungen Generationen sind von der Flexibilisierung und Digitalisierung der Arbeitswelt besonders stark betroffen. Gleichzeitig ist der Job für sie besonders Identitätsstiftend, so dass sie vollen Einsatz bringen wollen und dabei die eigenen Belastungsgrenzen häufig zu spät erkennen", sagt Gerd Herold, Arbeitsmediziner der pronova BKK.

Oft werden auch die Vorgesetzten als Negativbeispiel betrachtet. Die meisten Unternehmen und Mitarbeiter sind sich bewusst, wie wichtig regelmäßige Erholungspausen sind. Trotzdem werden Pausen selten eingehalten, besonders dann nicht, wenn die Vorgesetzten sich nicht danach richten.

Arbeitnehmer leiden in Folge von beruflicher Belastung über körperliche Belastungen. 67 Prozent der Umfrageteilnehmer klagen über Verspannungen im Nacken. 63 Prozent haben Rückenschmerzen und 51 Prozent haben Schmerzen in den Schultern, Armen oder Händen. Auch Kopfschmerzen, Unruhe und Nervosität gehören zu häufigen Begleiterscheinungen, bis hin zu Schlafstörungen, Depressionen und Burnout.

Unternehmen sollten ihre Gesundheitsförderung daher sehr ernst nehmen, empfiehlt der Mediziner: "Dabei gilt es nicht nur Frauen mit Kindern anzusprechen, sondern auch Männer, da diese sich zunehmend an der so genannten Familienarbeit beteiligen und einen Spagat zwischen Karriere und Familie meistern müssen."

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