Gesundheit

Noch nicht ganz trocken hinter den Ohren?

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 30. Juni 2016, 17:57 Uhr

Die Freibäder feiern Hochsaison und für viele, gerade für Kinder, gibt es im Sommer keine schönere Abkühlung als den Sprung ins chlorig-kühle Nass. Nach dem Schwimmen hilft gründliches Trocknen der Ohren, um die Entzündungsgefahr des Gehörgangs zu verringern.


Die Freibäder feiern Hochsaison und für viele, gerade für Kinder, gibt es im Sommer keine schönere Abkühlung als den Sprung ins chlorig-kühle Nass. Nach dem Schwimmen hilft gründliches Trocknen der Ohren, um die Entzündungsgefahr des Gehörgangs zu verringern. Denn tatsächlich besteht die Gefahr einer sogenannten "Schwimm"- bzw. "Bade-Otitis", warnen HNO-Ärzte.

Das Planschen und Baden weicht die Haut auf, das betrifft auch den äußeren Gehörgang. In der Folge löst sich der natürliche Fettschutz auf, ein Prozess, der durch das im Wasser enthaltene Chlor beschleunigt wird. Ist der Hautschutz im Ohr erst einmal zerstört, haben Krankheitserreger leichtes Spiel: Mühelos dringen sie in die Haut ein, vermehren sich und verursachen eine Entzündung. "Derartige Keime gibt es überall, im Schwimmbad und schmutzigen Badeseen treten sie aber besonders häufig und konzentriert auf", erklärt Dr. Ellen Lundershausen, Vizepräsidentin des Deutschen Berufsverbandes der Hals-Nasen-Ohrenärzte beim Portal HNO-Ärzte im Netz.

Symptome einer Schwimm-Otitis sind Juckreiz und Berührungsempfindlichkeit am betroffenen Ohr. Die Haut im Gehörgang ist rot und geschwollen, ein trübes Sekret bedeckt die Hautoberfläche. Der Allgemeinzustand des Patienten ist oft schlecht, erklärt die Expertin. In solchen Fällen sollte unbedingt ein Facharzt aufgesucht werden, der im Normalfall den Gehörgang lokal mit entzündungshemmender Salbe behandelt.

Wer sich also nach dem Vergnügen im Wasser ordentlich abtrocknet und dabei den Ohren besondere Aufmerksamkeit schenkt, sorgt dafür, dass eventuelle Krankheitserreger dort keinen bequemen Nährboden vorfinden. "Wattestäbchen dürfen zur Trocknung auf keinen Fall verwendet werden, diese können zu kleinen Verletzungen führen, die die Infektionsgefahr noch erhöhen", warnt Lundershausen.

STARTSEITE