Gesundheit

Im Ernstfall entmündigt: Wie zuverlässig ist eine Patientenverfügung?

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 20. Juli 2016, 16:42 Uhr

Kaum jemand denkt gerne über seinen Tod nach, oder über Geschehnisse, die einen handlungsunfähig machen. Patientenverfügungen sollen in solchen Situationen dafür sorgen, dass die Wünsche des Patienten respektiert werden.


Kaum jemand denkt gerne über seinen Tod nach, oder über Geschehnisse, die einen handlungsunfähig machen. Patientenverfügungen sollen in solchen Situationen dafür sorgen, dass die Wünsche des Patienten respektiert werden. In Deutschland haben laut einer repräsentative Studie aber 46 Prozent der über 60-Jährigen keine Patientenverfügung. Auftraggeber der Studie ist der Online-Dienstleister Dipat, der sich auf Patientenverfügungen spezialisiert hat. "Drei von vier Menschen verlassen sich leider auf wirkungslose Vorlagen, beispielsweise von Ämtern oder Notaren oder auf im Internet angebotene Lückentexte", sagt Dr. Paul Brandenburg, Notfallmediziner und Geschäftsführer von Dipat.

Sein Unternehmen springt dort in die Bresche und bietet Patientenverfügungen, die auf den Kunden zugeschnitten sind. Diese sollen dann auch juristisch wasserdicht sein. Dazu setzt der Dienstleister ein Online-Interview ein. Dort werden der Behandlungswunsch des Kunden und der aktuelle Gesundheitszustand erfasst und in ein medizinisches Formular übersetzt, erklärt Brandenburg. Ein Aufkleber auf der Versichertenkarte informiert Ärzte über die Verfügung, die online abrufbar ist. Auf die Weise soll im Ernstfall ein unmissverständliches, aber medizinisch korrektes Dokument als Patientenverfügung zur Verfügung stehen, wenn es gebraucht wird.

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