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Skoda Kodiaq: Ein ganzes Bündel pfiffiger Details

  • Klaus Brieter
  • In NEUHEITEN
  • 27. Juli 2016, 10:39 Uhr

Ob man gleich von einer großen SUV-Offensive sprechen muss, wenn der neue Skoda Kodiaq in den Verkauf rollt, mag infrage gestellt werden. Aber um eine ganz speziell an Alltagspraxis und Familientauglichkeit ausgerichtete Alternative handelt es sich allemal.

Salami-Taktik vom Feinsten: Bevor Skoda mit dem Kodiaq seine siebte Modellreihe der Öffentlichkeit präsentiert, erhöht der tschechische Autohersteller Schritt für Schritt die Spannung. Nach ersten Fahreindrücken im getarnten Prototypen folgte nun die Enthüllung am Stammsitz in Mlada Boleslav - allerdings im Geheimen. Denn Kameras und Smartphones mussten draußen bleiben und offizielle Fotos sind ebenfalls nicht zu bekommen. Erkenntnisreich war der Erstkontakt aber dennoch.

Der erste Blick auf den Neuling im SUV-Segment macht deutlich, dass die treuen Skoda-Kunden beruhigt sein können: Der Kodiaq zeigt im Design keine abgedrehten Experimente, er bleibt der Skoda-Linie treu und präsentiert sich in einem frischen aber zeitlos wirkenden Sportdress. Man hat das Gefühl, ihn schon eine Weile zu kennen, was an bekannten Skoda-Elementen liegt und der Ähnlichkeit des Hecks mit dem des BMW X3. Auch bei seinen technischen Merkmalen und Ausstattungsdetails hält sich der Kodiaq mit Weltneuheiten bis auf einige Ausnahmen zurück, die wir nicht schon bei anderen Autos - ob bei Skoda oder der Konkurrenz - gesehen hätten. Allerdings punktet er mit der Fülle interessanter und nützlicher Details.

Starten wir jedoch zunächst mit ein paar Grunddaten. Der Kodiaq, der eng mit dem VW Tiguan verwandt ist, bringt es auf 4,70 m Länge, 1,88 m Breite und 1,67 m Höhe. Zwischen den Achsen misst der Neuling 2,79 m. So stellt sich ein luftiges Raumgefühl (auch im Fond) ein, das mit großzügiger Kopffreiheit abgerundet wird. Nach seiner Premiere für die Öffentlichkeit im Herbst auf dem Autosalon in Paris, geht der Kodiaq im Februar 2017 mit zwei Diesel- und drei Benzinmotoren an den Start. Die Basisversion mit dem 1,4 TSI-Motor und 92 kW/125 PS ist nur als Frontantrieb lieferbar. Für die Topversion mit 2,0-Liter-Turbobenziner sind 132 kW/180 PS vorgesehen.

Und die Details? Da sind zum Beispiel die Regenschirme in den Vordertüren, die Smartphone-Box, in der manche Handys auch kabellos geladen werden können, und die Möglichkeit, die Heckklappe mit einer Fußbewegung zu öffnen und zu schließen. Richtig praktisch sind die beim Öffnen der Türen automatisch ausfahrenden Plastikschoner, die Lackschäden verhindern sollen, wenn es in der Parklücke oder der Garage recht eng zugeht. Auf der Langstrecke werden die Beifahrer die optionalen Ohrenbacken schätzen die sich als Schlafstütze für das Haupt aus den Kopfstützen herausklappen lassen. Und wenn die Kids nahezu unerreichbar für die Außenwelt in Ihrem Entertainmentprogramm vertieft sind, dann hilft die In-Car-Communication weiter: Damit kann der Fahrer über Mikrofon eine Durchsage in die Kopfhörer einspielen.

Apropos Kinder: Die hinteren Türen lassen sich vom Cockpit aus elektrisch verriegeln, um unbeabsichtigtes oder unvorsichtiges Öffnen vom Fond aus zu verhindern. Bemerkenswert sind die Ausmaße des Kofferraums: Beim Fünfsitzer reichen die Eckdaten von 720 bis 2.065 Liter Ladevolumen (Siebensitzer: 270/630/2.005 Liter). Stolz meldet Skoda, dass damit Bestwerte in der Klasse markiert sind. Als Zugabe erfreut der Kodiaq mit einem in der Höhe variablen Ladeboden, der auch hälftig zum Separieren der Fracht hochgeklappt werden kann. Außerdem ist da noch die praktische herausnehmbare Taschenlampe, die entweder als Innenbeleuchtung oder als externer Lichtspender genutzt werden kann.

Klar, dass für den Kodiaq auch sehr viele Fahrer-Assistenzsysteme zu haben sind, die bei modernen Autos inzwischen zum guten Ton gehören. Mit im Portfolio: ein Anhänger-Rangier-Assistent, der beim Betrieb mit Trailer am Haken den Fahrer bei langsamer Rückwärtsfahrt prima unterstützt. Und auch ohne Anhänger wird man es schätzen, wenn der Kodiaq beim Rückwärtsfahren bremst, wenn er ein Hindernis erkennt. Neu im Frontassist-Paket meldet sich jetzt auch ein vorausschauender Fußgängerschutz zu Wort, der die Sicherheit im urbanen Bereich erhöht. Und wer mit dem Kodiaq auch mal etwas abseits der Straße unterwegs ist, wird den optionalen Offroad-Modus schätzen, der die elektronischen Fahrwerksysteme wie ABS und ESP sowie bei ebenfalls georderten DCC auch die Dämpfer auf Knopfdruck an diese Bedingungen anknüpft.

Alles in allem ist der Kodiaq ein überaus interessanter Neuzugang im wachsenden Feld der kompakten SUVs. Insofern lohnt es sich für Interessenten abzuwarten, bis er ohne "Tarntapete" auf der Messe in Paris oder beim Händler im Schaufenster steht.

Klaus Brieter

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