Darm

"Klug entscheiden": Leitlinien für Verdauungskrankheiten

  • Rudolf Huber/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 23. August 2016, 14:03 Uhr

Wie lässt sich eine Über- oder Unterversorgung in der Gastroenterologie reduzieren und die Patientenversorgung verbessern? Diese Fragen hat sich die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) gestellt - und sich mit den Antworten an der 'Klug entscheiden'-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) beteiligt


Wie lässt sich eine Über- oder Unterversorgung in der Gastroenterologie reduzieren und die Patientenversorgung verbessern? Diese Fragen hat sich die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) gestellt - und sich mit den Antworten an der "Klug entscheiden"-Initiative der Deutschen Gesellschaft für Innere Medizin (DGIM) beteiligt.

Konkret weisen die Autoren darauf hin, dass sich Krankheitsschübe bei Morbus Crohn nicht wirksam durch die dauerhafte Gabe von Cortison verhindern lassen. Zudem sollte die normale Bevölkerung keine Acetylsalicylsäure, bekannt etwa als Aspirin, zur Darmkrebsprophylaxe einnehmen und Patienten mit einem besonderen Risiko für Leberkrebs sollten halbjährlich per Ultraschall untersucht werden.

"Wir arbeiten seit vielen Jahren daran, evidenzbasierte, interdisziplinäre Leitlinien nach hohem wissenschaftlichen Standard zu erstellen", so DGVS-Präsident Professor Dr. med. Markus M. Lerch. Für die "Klug Entscheiden"-Kampagne habe man eine Auswahl von Empfehlungen aus diesen Leitlinien getroffen, die von besonderer Relevanz für die Qualität der Patientenversorgung seien, erläutert der Direktor der Klinik für Innere Medizin A am Universitätsklinikum Greifswald: "Wir hoffen, dass die Initiative dazu beiträgt, die Empfehlungen in die Kliniken und Praxen zu tragen und die Aufmerksamkeit gegenüber den Leitlinien zu erhöhen."

Die Empfehlungen hat die DGVS im "Deutschen Ärzteblatt" veröffentlicht. "Wir haben hier medizinische Leistungen benannt, die aus unserer Sicht zu häufig oder aber zu selten fachgerecht erbracht werden", erklärt DGVS- Vorstandsmitglied Professor Dr. med. Stefan Zeuzem aus Frankfurt. Es handle sich durchweg um "starke" Empfehlungen, die durch gute wissenschaftliche Studien belegt seien, betont der Mediziner.

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