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Digitale Tiere lernen das Laufen neu

  • Steve Schmit/cid
  • In TECHNOLOGIE
  • 31. August 2016, 14:22 Uhr

Am Computer erstellte Abbilder von Mensch und Tier wirken oft schon sehr lebensecht. Zumindest, bis sie anfangen, sich zu bewegen. Denn überzeugende Animationen sind schwer umzusetzen. Eine neue Software soll das jetzt erleichtern, indem sie Aufnahmen von Tieren in Bewegung in direkte Animationen für Figuren umsetzt.


Am Computer erstellte Abbilder von Mensch und Tier wirken oft schon sehr lebensecht. Zumindest, bis sie anfangen, sich zu bewegen. Denn überzeugende Animationen sind schwer umzusetzen. Eine neue Software soll das jetzt erleichtern, indem sie Aufnahmen von Tieren in Bewegung in direkte Animationen für Figuren umsetzt. Bei menschlichen Bewegungsabläufen wird stark auf die Technik des "Motion Capturing" gesetzt, bei der Menschen in speziellen Anzügen gefilmt werden, deren Bewegungen dann auf Figuren am PC übertragen werden. Aber dass es auch einfacher geht, demonstrieren jetzt Bernhard Reinert und Professor Hans-Peter Seidel vom Max-Planck-Institut für Informatik zusammen mit Tobias Ritschel vom University College in London.

Sie haben eine Software entwickelt, die tierische Bewegungen in Animationen am Computer umwandelt. Dazu muss der Anwender ein Video einpflegen, das ein Tier in der Bewegung zeigt. Darauf wird ein grobes Gliedmaßen-Skelett eingezeichnet. Dafür haben die Entwickler eine zugängliche Bedienoberfläche geschaffen. Dieses einfache Skelett berechnet die Anwendung dann auf alle Frames (Einzelbilder) des Videos. Bei Bedarf kann der Anwender dann Korrekturen vornehmen. "Das Vorgehen ähnelt dem Unterfangen, aus einem länglichen Luftballon ein Tier zu formen, ist jedoch viel genauer, was die einzelnen Segmente angeht", erklärt Bernhard Reinert.

So wird aus dem simplen Skelett eine dreidimensionale Basis, über die dann ein Gittermodell gelegt wird. Letztlich kommt darüber noch die Textur. "Auf diese Weise erhält man in wenigen Minuten ein gutes 3D-Modell, mit dem man entweder weiterarbeiten kann oder es verfeinert, wenn man es in noch höherer Qualität braucht", erklärt Tobias Ritschel. Die Modelle können auch im 3D-Drucker hergestellt werden, was die Forscher dann gleich getan haben. Auf die Weise haben sie laut eigenen Angaben bereits einen kleinen Zoo nachgebildet.

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