Ratgeber

Sodbrennen im Keim ersticken

  • Thomas Schneider/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 18. Oktober 2016, 16:43 Uhr

Nicht nur nach der Weihnachtsgans plagt viele Deutsche Sodbrennen. Schuld ist in der Regel in die Speiseröhre zurückfließende Magensäure. Doch es gibt einfache Wege, das zu vermeiden oder zumindest die Symptome zu lindern.


Nicht nur nach der Weihnachtsgans plagt viele Deutsche Sodbrennen. Schuld ist in der Regel in die Speiseröhre zurückfließende Magensäure. Normalerweise wird das durch einen Schließmuskel zwischen Magen und Speiseröhre verhindert. Bei chronischem Sodbrennen ist der Schließmechanismus jedoch gestört (Refluxkrankheit). Dadurch kommt es zu den charakteristischen Beschwerden im Brust- und Halsbereich. Doch es gibt einfache Wege, das zu vermeiden oder zumindest die Symptome zu lindern.

Einige Faktoren begünstigen die Entstehung von Sodbrennen. Übergewicht etwa kann den Druck auf den Bauchraum erhöhen, sodass Teile des Mageninhalts leichter in die Speiseröhre zurückfließen. Rauchen kann die Funktion des Schließmuskels zwischen Magen und Speiseröhre stören. Betroffene können ihre Beschwerden deshalb oft durch Gewichtsreduktion und Rauchverzicht lindern.

Auch die "richtige" Ernährung ist wichtig: "Genussmittel wie Alkohol, Kaffee und Schokolade erhöhen die Säureproduktion im Magen und können Sodbrennen verursachen", sagt Prof. Dr. Joachim F. Erckenbrecht, Gastroenterologe am Florence- Nightingale-Krankenhaus in Düsseldorf-Kaiserswerth und stellvertretender Vorsitzender der Gastro-Liga. "Auch zu scharfe, fettige oder saure Speisen sind mögliche Auslöser." Außerdem steigern laut dem Experten zu große Mahlzeiten den Druck im Bauchraum, was ebenfalls den Rückfluss der Magensäure in die Speiseröhre begünstige.

Bringt das keine Linderung, müssen geeignete Medikamente her. Für Menschen mit gelegentlichem Sodbrennen gibt es verschiedene frei verkäufliche Präparate zur Eigenbehandlung. Empfehlenswert sind zum Beispiel sogenannte Antazida, die überschüssige Säure im Magen neutralisieren. Auch Natron - etwa in Form von Bullrich Salz oder Kaiser Natron - sorgen für schnelle Hilfe.

Aber bei immer wiederkehrenden oder über einen längeren Zeitraum ununterbrochen anhaltenden Beschwerden ist ein Arztbesuch fällig. Bei Bedarf kann der Arzt eine langfristige Behandlung mit sogenannten "Protonenpumpenhemmern" verschreiben. Diese Medikamente hemmen die Säurebildung im Magen. In diesen Fällen kann auch eine Operation eine ernsthaft zu erwägende Alternative sein.

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