Krankenhaus

Patientengerechtes Bauen in der Klinik

  • Rudolf Huber/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 19. Oktober 2016, 12:19 Uhr

In Krankenhäusern sollen Menschen gesund werden. Klingt selbstverständlich, ist aber in der Praxis oft gar nicht so einfach, das zeigt schon die Problematik der Klinik-Keime. Welche Voraussetzungen müssen gegeben werden, damit die Heilstätten ihrer Bestimmung gerecht werden?


In Krankenhäusern sollen Menschen gesund werden. Klingt selbstverständlich, ist aber in der Praxis oft gar nicht so einfach, das zeigt schon die Problematik der Klinik-Keime. Welche Voraussetzungen müssen gegeben werden, damit die Heilstätten ihrer Bestimmung gerecht werden? Darüber diskutierten Experten bei einer Fachtagung am Uniklinikum Würzburg.

Ein moderner Krankenhausbau sollte Heilungsprozesse unterstützen, ein effizientes, menschengerechtes und hygienisch einwandfreies Arbeiten ermöglichen und dann auch noch aktuellen Umweltschutzaspekten Rechnung tragen. Los geht das schon beim Thema Architektur. Wie sollten Krankenhäuser gebaut sein, um den Heilungsprozess der Patienten zu unterstützen und dem Personal ein sicheres, attraktives Arbeitsumfeld zu bieten? "Tragfähige Antworten auf diese Frage können nur durch eine effektive Zusammenarbeit von Architekten, Ingenieuren, Klinikern, Umweltmedizinern und Hygienikern gefunden werden", so Prof. Ulrich Vogel, Leiter der Stabsstelle Krankenhaushygiene des Uniklinikums Würzburg (UKW). Zusammen mit Prof. Christiane Höller vom Bayerischen Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) organisierte er die Tagung "Bauen in medizinischen Einrichtungen - eine interdisziplinäre Herausforderung".

Laut Prof. Christine Nickl-Weller vom Institut für Architektur der Technischen Universität Berlin geraten Krankenhäuser durch technische, gesellschaftliche und wissenschaftliche Entwicklungen immer mehr zu Allround-Anbietern von Gesundheitsleistungen - komplettiert durch Gastronomie und Hotellerie. Die Architekturbüros müssten auf diese Herausforderungen reagieren, ohne die menschliche Dimension zu vernachlässigen.

"Bauliche Strukturen, die an die Patientenperspektive und die medizinischen Erfordernisse der Intensivmedizin angepasst sind, können den Heilungsprozess auf Intensivstationen maßgeblich beeinflussen", ist sich Prof. Maria Deja sicher. So lassen sich laut der Leiterin der operativen Intensivmedizin an der Charité in Berlin durch eine "Healing Environment" Stressfaktoren deutlich reduzieren. Der größte Störfaktor auf Intensivstationen sei der Lärm. Hier könnten etwa automatisch schließende Türen zum öffentlichen Bereich der Stationen und eine davon separate Zugangsmöglichkeit zum Patientenzimmer für mehr Ruhe sorgen.

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