Smartwatch

Apple Watch die Zweite: Evolution auf niedrigem Niveau

  • Thomas Schneider/cid
  • In TESTBERICHT
  • 10. November 2016, 14:17 Uhr

Jede neue Technik hat noch so ihre Macken - das gilt auch für die in den vergangenen Jahren sehr populären Smart-Watches. Den Trend zur schlauen Uhr befeuert hat sicherlich Apple mit der Apple Watch, die bei aller Faszination aber auch deutliche Schwächen aufweist. Jetzt bringt das US-Unternehmen den Nachfolger auf den Markt. Hat der Hersteller seine Hausaufgaben gemacht?

Jede neue Technik hat noch so ihre Macken - das gilt auch für die in den vergangenen Jahren sehr populären Smart-Watches. Den Trend zur schlauen Uhr befeuert hat sicherlich Apple mit der Apple Watch, die bei aller Faszination aber auch deutliche Schwächen aufweist. Jetzt bringt das US-Unternehmen den Nachfolger auf den Markt. Hat der Hersteller seine Hausaufgaben gemacht? Die Stiftung Warentest hat die Apple Watch 2 getestet. Fazit: Es hat sich einiges getan, aber nicht genug.

Neu ist der nun in die Uhr integrierte GPS-Empfänger. Der macht es unnötig, wie bisher immer auch das Smartphone dabei haben zu müssen. Besonders für Sportler praktisch ist auch, dass das neue Modell nun wasserdicht ist und bedenkenlos etwa beim Schwimmen zum Einsatz kommen kann. Von Tauchübungen ist aber nach wie vor abzuraten.

Außerdem hat Apple der zweiten Auflage einen größeren Akku spendiert, warum die getestete 42mm-Variante mit Sportarmband (Preis: 449 Euro) jetzt etwas dicker ausfällt als der Vorgänger. Der Stromspeicher hält nun etwa 10 bis 15 Prozent länger durch. Im Praxistest haben die Tester beim Gehen an der frischen Luft eine Laufzeit von 6 Stunden und 18 Minuten gemessen und konnten anschließend noch auf 12 Prozent Akkukapazität zurückgreifen. Das Display strahlt nun heller und lässt sich bei Sonnenlicht besser ablesen.

Ebenfalls weiterentwickelt wurde das Betriebssystem, das allerdings auch von Nutzern des Vorgänger-Modells nachgerüstet werden kann. Das neue "WatchOS3" läuft laut Stiftung Warentest nun etwas flüssiger, was auch an einer neuen Prozessor-Generation liege. Auch bei der Bedienung gibt es Neuerungen. Wie beim iPhone gibt es nun eine Multitasking-Funktion, die über die Taste unter der Bedienkrone aktiviert wird. Dadurch werden die derzeit verwendeten Apps angezeigt, die der Nutzer schließen oder zwischen ihnen wechseln kann.

Ist die Apple Watch 2 also der große Wurf? Nein, finden die Tester. Denn auch in der zweiten Generation habe Apple weitere Kritikpunkte nicht ausgeräumt. So ist das Display zur Schonung des Akkus weiterhin die meiste Zeit im Standby-Modus und braucht nach der Aktivierung einige Zeit. Das ist nervig für Nutzer, die nur mal schnell nachschauen möchten, wie spät es ist. Darüber hinaus sind durch den neuen GPS-Empfänger bei weitem nicht alle Funktionen der Apple Watch 2 ohne Smartphone nutzbar. Und noch immer muss das Gerät zur Pulsmessung sehr fest am Handgelenk sitzen, sonst liefert es ungenaue Ergebnisse.

Alles in allem sind die Neuerungen bei der neuen Generation hauptsächlich für Sportler sinnvoll - insbesondere für Schwimmer. Insgesamt aber gehen sie nicht weit genug. "Besitzer einer Apple Watch der ersten Generation haben wenig Gründe, erneut zuzuschlagen" lautet das Urteil. Und auch für Erstkäufer ist Auflage zwei mitnichten zwingend interessanter. Denn Apple behält die erste Generation im Sortiment - und zwar 100 Euro günstiger als den Nachfolger.

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