HIV-Aids

HIV: Der andauernde Kampf

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 1. Dezember 2016, 17:36 Uhr

HIV und AIDS sind auch in Deutschland noch lange nicht besiegt. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen ist mit etwa 3.200 Personen weitgehend stabil. Das thematisiert jetzt auch der Welt-AIDS-Tag.


HIV und AIDS sind auch in Deutschland noch lange nicht besiegt. Die Zahl der jährlichen Neuerkrankungen ist mit etwa 3.200 Personen inzwischen weitgehend stabil. Das thematisiert jetzt auch der Welt-AIDS-Tag. Immer noch gibt es Präventionslücken, obwohl die grundsätzliche Quote von geschütztem Geschlechtsverkehr hoch ist.

"Die Zahl könnte aber noch niedriger sein. Denn zurzeit sind einige hoch wirksame Maßnahmen zur Vermeidung von HIV-Infektionen in Deutschland nicht zugänglich. Wer Neuinfektionen senken will, muss alle wirksamen Mittel verfügbar machen", so der Appell von Sylvia Urban vom Vorstand der Deutschen AIDS-Hilfe (DAH).

Drei große Punkte könnten laut DAH dazu beitragen, die Zahl der Neuinfektionen weiter zu verringern. Die sogenannte "Prä-Expositionsprophylaxe" (PrEP) ist eine Erweiterung der Vorsorge. Dabei sollen Menschen mit hohem Ansteckungsrisiko HIV-Medikamente vorbeugend einnehmen, um so eine Infektion zu vermeiden. Allerdings ist diese Methode noch zu kostspielig, um sie realistisch umzusetzen.

Die Risikogruppe der Menschen, die intravenös Drogen konsumieren, stecken sich häufig über infizierte Nadeln an. Das Robert Koch Institut betont hier die Notwendigkeit von sauberen Spritzen, so etwa auch in Haftanstalten. "Menschen mit einem drastisch erhöhten Infektionsrisiko die Schutzmaßnahmen zu entziehen, ist irrational und hoch gefährlich", kritisiert Sylvia Urban.

Auch die Möglichkeiten für anonyme HIV-Tests müssten laut Experten weiter ausgebaut werden. Oft wissen Betroffene lange nichts von ihrer Erkrankung. Im Zweifel sollte immer ein unkomplizierter Test verfügbar sein. Die DAH fordert ebenfalls, diese anonymen Tests auch für Menschen ohne Papiere und EU-Ausländer ohne Krankenversicherung zugänglich zu machen.

"Wer ein HIV-Risiko eingegangen ist, sollte sich testen lassen", betont Urban. Je früher eine HIV-Infektion erkannt wird, desto besser und effizienter kann sie behandelt werden. Die Eindämmung von HIV und AIDS braucht daher umfassende Aufklärung und eine kompromisslose Versorgung.

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