Kameras

Forscher spielen mit der erweiterten Realität

  • Steve Schmit/cid
  • In TECHNOLOGIE
  • 15. Februar 2017, 17:42 Uhr

Wenn unsere reale Welt durch eine digitale Ebene erweitert wird, spricht man von Augmented Reality. Forscher haben jetzt einen Weg gefunden, dieses Prinzip bei Video-Aufnahmen in Echtzeit anzuwenden.


Wenn unsere reale Welt durch eine digitale Ebene erweitert wird, spricht man von Augmented Reality. Forscher haben jetzt einen Weg gefunden, dieses Prinzip bei Video-Aufnahmen in Echtzeit anzuwenden. Wissenschaftler des Max-Planck-Instituts haben eine Software entwickelt, die fotorealistische Veränderungen an Aufnahmen vornehmen kann.

"Den Farbwert, den eine Kamera während der Aufnahme einzelnen Bildpunkten, sogenannten 'Pixeln', zuordnet, ist, etwas vereinfacht gesagt, immer das Produkt aus Reflexion und Beleuchtung", erklärt Christian Theobalt, Leiter einer Forschergruppe am Saarbrücker Max-Planck-Institut für Informatik und Informatik-Professor an der Universität des Saarlandes. "Indem wir blitzschnell für jedes Pixel die Beleuchtung und den Grad der Reflexion abschätzen und lediglich einen der beiden Faktoren verändern, bleibt der realistische Eindruck erhalten", erklärt Theobalt.

In Vorführungen zeigen die Forscher, was ihre Software leistet. In Echtzeit können bei Live-Aufnahmen nicht nur einzelne Farben von Kleidungsstücken verändert werden. Es ist sogar möglich, andere Materialien vorzutäuschen. So kann ein abgefilmtes Hemd aus Baumwolle während der Ausstrahlung als Samthemd dargestellt werden. Die denkbaren Einsatzmöglichkeiten für diese Form der erweiterten Realität sind vielfältig, wie Christian Theobalt erklärt: "Stellen Sie sich vor, Sie denken über ein neues Sofa in einer anderen Farbe nach. Mit unserem Programm können Sie prüfen, ob die angedachte Farbe zu den Lichtverhältnissen im Wohnzimmer passt. Sie müssen dafür noch nicht mal aufstehen."

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