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Autosalon in Genf: 87, aber noch lange nicht in Rente (Teil 2)

  • Michael Kirchberger
  • In NEUHEITEN
  • 17. Februar 2017, 15:17 Uhr

Der Autosalon in Genf ist auch in seiner 87. Auflage eher von Leistungsjagd als nachhaltiger Mobilität geprägt.

Lamborghini stärkt den Huracán als Version "Performante" - rund 650 PS sind zu erwarten. Das Heck erstrahlt dank Flügel, Diffusor und neuer Auspuffanlage in neuem Glanz, eine strenge Diät für alle Bauteile verbessert die Gewichtsbilanz. McLaren avisiert den Nachfolger des 650S als 750S im neuen Kleid und mit auf 620 PS erstarktem 4,0-Liter-V8. Kaufpreis: noch unter 300.000 Euro. Der CX-5 ist der Hingucker bei Mazda: Besucher müssen genau hingucken, um ihn als neue und zweite Generation des Kompakt-SUV zu erkennen. Schärfere Linienführung sowie eine umfassende Überarbeitung des Innenraums und des Fahrwerks rechtfertigen aber das Attribut "neu", die Motoren leisten nun 150 bis 192 PS.

Aus Stuttgart kommen für rund 150.000 Euro neue Leistungs-Richtlinien. Der Mercedes-AMG Kombi E63 S T-Modell kommt auf 612 PS, ohne S sind es immer noch 571 PS. Beim Kofferraumvolumen zeigt der Schwabe ebenfalls die Richtung an. 640 bis 1.820 Liter können eingepackt werden, mit Drivers Package rennt der T-Express bis zu 300 km/h. Außerdem zeigt die Stern-Marke den langen GT als Konkurrenten zum Porsche Panamera. Mit bis zu 640 PS, vier Türen und üppigem Ladevolumen soll er besonders eilige Familien ansprechen, solange deren Vorständen das Fahrvergnügen rund 200.000 Euro Wert ist. Außerdem mit Stern: Das E-Klasse Cabriolet und die Luxus-Variante der ohnehin prätentiösen G-Klasse, der G 650 Maybach Landaulet.

Eclipse Cross heißt eine Studie bei Mitsubishi, die im Segment der Kompakt-SUV punkten will. Mit ihrem Namen erinnert sie an das erfolgreiche Sportcoupé Eclipse, das auch in Deutschland viele Käufer gefunden hat. Cross weist auf das Crossover-Design des schlanken Allradlers hin, den es natürlich auch mit reinem Frontantrieb geben wird. Nissan präsentiert den Qashqai mit umfassendem Facelift.

200 Kilogramm hat der neue Opel Insignia Sports Tourer abgespeckt, trotzdem gibt es innen bei fünf Meter Außenlänge mehr Platz als beim Vorgänger. 110 bis 170 PS liefern die Diesel, die Benziner treten mit Leistungen von 140 bis 250 PS an. Los geht es bei etwa 26.940 Euro, wenn der Opel-Kombi im Juni zu den Händlern kommt, das sind 1.000 Euro mehr als die Limousine kostet. Noch nicht geklärt ist, ob der neue Peugeot 508 in Genf zu sehen sein wird. Der neue französische Angriff auf die gehobene Mittelklasse basiert auf der bereits 2014 gezeigten Studie Exalt und wird 150 Kilogramm leichter als sein Vorgänger sein. Bei der Motorisierung zeigt sich Peugeot zurückhaltend und kündigt Diesel und Benziner mit 110 bis 205 PS an. In Aussicht steht jedoch auch ein Plug-in Hybrid. Die Basisversionen starten bei knapp 30.000 Euro - allerdings erst 2018.

Der Panamera Sport Turismo von Porsche geht in die Verlängerung. Als Shooting Brake kommt die gestreckte Limousine mit 500 bis 1.550 Liter Kofferraumvolumen daher, Sechs- oder Achtzylinder-Aggregate werkeln als Diesel oder Benziner unter der Haube. Sie leisten zwischen 320 und 550 PS, die Plug-in Hybridversion bringt es auf 466 PS Systemleistung. Preise ab etwa 100.000 Euro. Mit dem 911 GT3 bekommt nun auch das letzte Derivat der Baureihe das aktuelle Gesicht. Renault begeistert mit der Alpine, einer Neuauflage des ebenso schwierig zu fahrenden wie erfolgreichen Sportwagen aus dem vergangenen Jahrhundert. Sie orientiert sich stark am A110 aus den 1960ern und soll mit etwa 300 PS und einem Preis von weniger als 60.000 Euro in knapp 2.000 Exemplaren Ende 2017 ausgeliefert werden.

Bei Seat dreht sich alles um den neuen Ibiza, der mit fast neun Zentimeter mehr Breite beinahe schon dem Leon die Schau stiehlt. Zutaten wie LED-Scheinwerfer oder Touchscreen-Cockpit steigern die inneren Werte aber auch den Basispreis auf etwa 16.500 Euro. Ganz selbstbewusst stärkt Skoda den Octavia RS nochmals und spendiert ihm 15 PS mehr. 245 muntere Pferdchen lässt der schnelle Tscheche bei Bedarf galoppieren, das um 1,4 Zentimeter tiefergelegte Fahrwerk und Räder im 19.Zoll-Format sollen ihn in der Spur halten. Außerdem debütiert das SUV Kodiaq als Scout-Variante mit gesteigerter Offroad-Tauglichkeit und zwei Benzinern und zwei Dieselmotoren (150 bis 190 PS). Zum ersten Mal zeigt sich auch der Citigo mit neuer Frontpartie am Genfer See.

Subaru feiert die Premiere der zweiten Generation des Kompakt-SUV XV in Genf Premiere, erwachsener, besser ausgestattet und mit erweiterten Assistenzsystemen will der Außenseiter Aufmerksamkeit erhaschen. Bei Suzuki tritt der neue Swift zur Europa-Premiere in Genf an. Sein Gewand ist deutlich rundlicher geworden, die steile und weit nach vorne gerückte Frontscheibe ist einer sanften Rundung über den A-Säulen gewichen. Toyota setzt auf das Facelift des Yaris mit neuen LED-Scheinwerfern und kräftig überarbeitetem Innenraum, ein kräftigerer 1,5-Liter-Benziner ersetzt den bisherigen 1,33-Liter-Motor. Die Tochtermarke Lexus stellt den LS500 mit Hybrid-Technik ins Rampenlicht.

Neu bei Volvo ist der XC60 zu sehen, die kleine aber keineswegs weniger feine Ausgabe des XC90. Front- oder Allradantrieb und 190 bis 320 PS werden geboten. Das Interieur siedelt auf Oberklassen-Niveau, die chinesischen Herren im Volvo-Haus (Geely ist Inhaber) lassen den Schweden mit Erfolg völlig freie Hand.

Zwischen Golf und Tiguan macht sich der VW T-Roc breit, der motorisiert mit einem 115 PS starken Dreizylinder-Benziner oder einem 130-PS-Vierzylinder sowie einer GTI-Variante und den vom Golf bekannten Dieselaggregaten ab Ende 2018 beim Händler steht. Höher sitzen, weiter sehen, auf dieser Welle reitet auch der Tiguan Allspace, der mit einem Längen-Plus von 22 Zentimeter im Vergleich zum Standard-Tiguan zwei Sitze oder 150 Liter Kofferraumvolumen mehr bietet. Er kommt schon im Oktober auf die Straßen. Außerdem neu in Genf: Der CC-Nachfolger Arteon von VW.

Michael Kirchberger / mid

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