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Motorrad-Neuheiten 2017: Große Vielfalt von A wie Aprilia bis Z wie Zero (Teil 1)

  • Ralf Schütze
  • In NEUHEITEN
  • 23. Februar 2017, 15:07 Uhr

Die neue Motorrad-Saison 2017 hält zahlreiche Neuheiten bereit - und eine enorme Vielfalt an Bikes mit teils exotischen Modellen. Das breite Spektrum reicht von erfreulich günstigen Maschinen über die immer raffiniertere Mittelklasse bis hinauf zu Hightech-Bikes wie der exklusivsten BMW aller Zeiten. Hier die spannendsten Neuheiten des Motorrad-Frühlings 2017 im alphabetischen Überblick.

Die neue Motorrad-Saison 2017 hält zahlreiche Neuheiten bereit - und eine enorme Vielfalt an Bikes mit teils exotischen, hierzulande wenig bekannten Motorrad-Kategorien wie "Bagger" oder "Bobber". Das breite Spektrum reicht von erfreulich günstigen Maschinen über die immer raffiniertere Mittelklasse bis hinauf zu Hightech-Bikes wie der exklusivsten BMW aller Zeiten. Hier die spannendsten Neuheiten des Motorrad-Frühlings 2017, der auch vom Wechsel auf die Euro4-Norm geprägt ist, im alphabetischen Überblick.

Aprilia
Am Anfang des Motorrad-Alphabets steht Aprilia, die italienische Marke mit 54 Weltmeister-Titeln. Die bisherige 750er Allrounder der Marke ist jetzt als Shiver 900 mit 150 ccm mehr unterwegs und nimmt so die Euro4-Hürde. Mit 70 kW/95 PS gleicht die neue 900er ihrer Vorgängerin exakt, hat jedoch um elf auf 90 Nm Drehmoment zugelegt. Das bringt deutlich mehr Schub von unten heraus. Weiterhin ist einfaches Handling zu erwarten. Preise und weitere Details stehen allerdings noch nicht fest,

BMW
Die Bayern bereichern ihren Modelljahrgang 2017 auf sehr unterschiedliche Weise. Für Fahranfänger sticht die Enduro-Variante der neuen 300er BMW ins Auge: die G 310 GS. BMW hat seinem Einstiegs-Bike G 310 R den berühmten Entenschnabel verpasst, dazu mehr Federweg und eine Gepäckbrücke - fertig ist die kleinste GS aller Zeiten. Sie überträgt die seit 1980 erfolgreiche Idee von der vielseitigen Reise-Enduro in die Einstiegsklasse. Ein- und Wiedereinsteiger dürfen sich über 25 kW/34 PS Leistung freuen, die sich in ersten Praxistest mit der R als überraschend quirlig entpuppt haben. Der Preis für die kleine GS wird rund 5.000 Euro betragen.

Eine Hommage an BMWs bahnbrechende Reise-Enduro R 80 G/S von 1980 ist die neue R nineT Urban G/S. Wie bei ihrer technischen Basis R nineT leistet der luftgekühlte Boxer-Motor 81 kW/110 PS, entwickelt 116 Nm Drehmoment und nimmt ohne Wasserkühlung alle Euro4-Hürden. Die Preise für die G/S der Neuzeit beginnen bei 13.000 Euro.

Mit der brandneuen K 1600 B begeben sich die Bayern schließlich auf den traditionellen US-Markt der flachen Cruiser mit Verkleidung und integrierten Seitenkoffern. Von diesen "bags" stammt der amerikanische Name dieser Fahrzeugklasse: "Bagger". Diese haben im Heimatland von Harley und Indian die höchsten Zuwachsraten überhaupt. Basis ist der Tourer K 1600 GT. Leistung: 118 kW/160 PS.

Am oberen Ende jeglicher Preis-, Leistungs- oder Performance-Skala rangiert 2017 die exklusivste BMW aller Zeiten: die HP4 RACE. Sie ist sozusagen eine Ultra-Variante des beliebten Supersportlers S 1000 RR, der mit 199 PS bei vollgetankten 208 kg Gewicht ohnehin extrem unterwegs ist. Dank Vollcarbonrahmen, Carbonfelgen und weiteren Komponenten aus dem ultraleichten, hochfesten und extrem teuren Zauberstoff der Formel 1 werden die Kilos nur so purzeln, bis im Sommer 2017 eine höchst exklusive, handgefertigte Kleinserie zu kaufen sein wird - und das sicher zu einem sehr stolzen Preis.

Ducati
Als Mitglied der Volkswagen-Familie und Audi-Tochter hat Ducati nicht nur eine gewaltige Innovationskraft entwickelt, sondern auch einen Riecher für Trends bewiesen. Die noch junge Ducati Scrambler hat als leicht fahrbares Retro-Bike voll eingeschlagen und ist bereits das meistverkaufte Bike der Italiener - momentan und in Relation zu den Produktionsjahren auch aller Zeiten. Dass auf die erste Ducati Scrambler mit 803 ccm Hubraum und 55 kW/75 PS Leistung (optional 48 PS für den Einsteiger-Führerschein A2) weitere Ableger folgen würden, war klar. Nach der kleineren Sixty2 mit 399 ccm und 30 kW/41 PS ist dies 2017 die neue Scrambler Desert Sled: Mit 19 Zoll großem Vorderrad, längeren Federwegen, verstärktem Rahmen und goldenen Felgen wirkt sie auf den ersten Blick wie eine Neuauflage der 80 Jahre-Ikone Yamaha XT500. 10.990 Euro beträgt ihr stolzer Preis. Die erhebliche Sitzhöhe von 860 mm übertrifft die der Scambler deutlich (790/770 mm), lässt sich aber durch eine Zubehör-Sitzbank auf 840 mm senken.

Neben der Scrambler Desert Sled hat Ducati die kleine Monster 797 neu im Programm, die mit nur 170 kg Trockengewicht und moderater Sitzhöhe von 805 mm für Einsteiger interessant erscheint - zumal das 55 kW (75 PS) starke Italo-Naked Bike alternativ mit 35 kW (48 PS) zu haben ist, und zwar für 8.990 Euro.

Weitere Neuheiten von Ducati sind die Supersport mit 83 kW/113 PS starkem 937er-Testastretta-Motor sowie mit dem selben V2-Triebwerk der neue Allrounder Multistrada 950.

Harley-Davidson
Neuer Motor, neues Glück: US-Ikone Harley spürt immer mehr Druck von Konkurrenten wie Indian und hält mit einem brandneuen Kraftpaket dagegen. "Milwaukee-Eight" heißt der bis zu 1,9-Liter große V2, benannt nach Harleys Heimatstadt und vier (also insgesamt acht) Ventilen pro Zylinder. In der neuen Road King Special poltert der Big-Twin schier unaufhaltsam drauf los. 66kW/90 PS? Geschenkt, denn vor allem auf die 150 Nm Drehmoment kommt's bei einem dicken Cruiser an - das ist genau jene gewaltige Schubkraft, die für tiefenentspannte Souveränität beim Fahren sorgt. Flache Linie, Verkleidung, großes Vorderrad, integrierte Seitenkoffer (amerikanisch: bags) - so sehen "Bagger" aus. Die neue Road King Special kostet 25.255 Euro.

Honda
Der neue Mittelklasse-Vierzylinder CB 650 F kostet 8.105 Euro. Der Reihenmotor entwickelt 67 kW (91 PS). Ob es davon eine 48 PS-Variante geben wird, steht noch nicht fest. Für die Führerscheinklasse A2 hält Honda nach wie vor die CB 500 F bereit, die für 5.705 Euro zu haben ist.

Zu den Neuheiten des Weltmarktführers gehören auch die Nostalgie-Vierzylinder CB 1100 EX und RS. Grundsätzlich hat das sympathische Retro-Bike in seiner Euro4-Version einen neuen Tank sowie mehr Chrom und Alu abbekommen, dazu kommen LED-Licht, Showa-Fahrwerk und eine Anti-Hopping-Kupplung. Die CB 1100 RS hebt sich durch kleinere 17 Zoll-Aluräder und ein optimiertes Fahrwerk ab. In beiden Versionen leistet der klassische Doppelnockenwellen-Motor 66 kW/90 PS. Die schicke RS kostet 12.905 Euro.

Für Performance-Liebhaber bereichert Honda seinen Modelljahrgang 2017 mit der brandneuen CBR 1000 RR Fireblade. Der seit 1992 stets weiterentwickelte Kult-Supersportler hat sein Leistungsgewicht (Kilogramm pro PS) um weitere 14 Prozent verbessert. Die Preise der 141kW/192 PS starken Fireblade '17 beginnen bei 17.675 Euro.

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