Auto

Der Löwe blickt weit voraus in die Cloud

  • Wolfgang Peters
  • In NEUHEITEN
  • 27. Februar 2017, 11:42 Uhr

Für Peugeot wird das Auto der Zukunft autonom fahren und dennoch mehr Freiheit zum selbständigen Handeln bieten. Mit diesen Kernsätzen im Sinn hat der französische Autohersteller jetzt sein Peugeot Instinct Concept erstmals vorgestellt. Die in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelte Studie feiert ihre Premiere auf dem Genfer Autosalon.

Für Peugeot wird das Auto der Zukunft autonom fahren und dennoch mehr Freiheit zum selbständigen Handeln bieten. Mit diesen Kernsätzen im Sinn hat der französische Autohersteller jetzt sein Peugeot Instinct Concept erstmals vorgestellt. Die in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelte Studie feiert ihre Premiere auf dem Genfer Autosalon (9. bis 19. März). Termine für den Markteintritt und technische Daten nennt der Hersteller bisher nicht.

Im Mittelpunkt des Konzepts für autonomes Fahren steht laut Peugeot "die Freiheit zum selbständigen Handeln und die Freiheit, über seinen Fahrstil und seine Gefühle selbst zu entscheiden." Das darf als Marketing-Lyrik verstanden werden und wird bei näherer Betrachtung der ersten Informationen dann doch auf geringere Freiheitsgrade eingedampft: Der Fahrer des Peugeots von morgen darf entscheiden, ob er selbst fahren will oder gefahren werden soll.

Das in Kooperation mit Samsung entwickelte und voll vernetzte Concept-Mobil bietet vier Mobilitätsmodi: Je zwei für das aktive Fahren (Drive Boost und Drive Relax) sowie für das autonome Fahren (Autonomous Sharp und Autonomous Soft). Abhängig von des Fahrers Wahl werden Cockpit, Instrumente mit großen 9,7-Zoll-Touchscreens, die Bedienungseinheiten, Lenk-, Schalt- und Motorsteuerung jeweils abgestimmt und konfiguriert.

Dabei erhält der Peugeot nachhaltige Unterstützung aus dem Internet der Dinge. Mit Samsung Artik Cloud wird Deep Learning in das Auto gebracht: Nicht nur die Fahrdaten werden in einer Cloud gespeichert und für das Nutzer-Profil verwendet, sondern auch die Haustechnik des Fahrers, seine Kommunikations-Aktivitäten, seine Fahrwege und Vorlieben werden gesammelt und fortwährend in die lernende Auto-Elektronik eingespeist und ausgewertet.

So sind dem Peugeot über das Smartphone zum Beispiel die Freizeitaktivitäten seines Fahrers bekannt. Und er schlägt bei mangelnder Bewegung an frischer Luft dann auch mal vor, besser zu Fuß gehen. Instinct Concept soll sich so den Wünschen und Bedürfnissen seines Nutzers voll anpassen. Natürlich ist die Autonomie von Instinct Concept so ausgelegt, dass der Nutzer jederzeit wieder die Kontrolle übernehmen kann.

Dafür gibt es eine Sprach- und Gestensteuerung, zum Beispiel zum Einleiten eines Überholvorgangs, oder ein Control-Programm. Weil der Fahrer im autonomen Betriebsmodus Autonomous Soft kaum noch beansprucht wird, darf er hier sogar die Schuhe ausziehen und sich selbst in den Gemütlichkeits-Modus begeben. Schließlich liegt auf dem Fahrzeugboden im Fußraum eine, wie es heißt, samtige Betonschicht. Um den Körper schließlich schmiegt sich laut Peugeot ein sogenanntes "3D-Netzgewirk".

Das Instinct Concept Car führt in der Form eines Shooting Brake die aktuell wieder schärfere Designsprache von Peugeot mitsamt dem Löwen-Emblem in die Zukunft. Es bringt Ähnlichkeiten mit den Typen 308 und 3008 und soll für einen extrem niedrigen Luftwiderstand sorgen. Etwa mit aktiv wirkenden Designelementen. Über den Antrieb ist bislang nur bekannt, dass es ein Plug-in-Hybrid aus Verbrennungs- und Elektromotor sein könnte. Im Gespräch ist eine Systemleistung von 300 bis 400 PS.

Wolfgang Peters / mid

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