Seinen Helm hat Gerhard Berger schon lange an den Nagel gehängt. Doch loslassen vom Motorsport kann der Österreicher noch lange nicht. Der frühere Formel-1-Rennfahrer ist ab sofort Chef der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft.
Seinen Helm hat Gerhard Berger schon lange an den Nagel gehängt. Doch loslassen vom Motorsport kann der Österreicher noch lange nicht. Der frühere Formel-1-Rennfahrer ist ab sofort Chef der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft (DTM). Er übernimmt das Amt von DTM-Gründer Hans Werner Aufrecht, der mehr als 30 Jahre an der Spitze der Rennserie stand. Um die DTM erfolgreich weiterzuentwickeln, wird er mit dem Vorstand und Beirat der DTM die strategischen Weichen für die Zukunft der Tourenwagen-Rennserie erarbeiten, heißt es in einer Pressemitteilung.
"Ich habe meine Karriere im Tourenwagen begonnen und habe die DTM immer mit großem Interesse verfolgt. Die DTM ist ein erstklassiges Produkt", sagt Gerhard Berger. Als erstes will er sich in den nächsten Wochen einen tieferen Einblick in die Details verschaffen. "Wichtig sind mir vor allem der Ausbau unserer internationalen Partnerschaften auch mit neuen Herstellern, spektakuläre Rennfahrzeuge, die auch den Fahrern Respekt einflößen und ein Format, das Sport und Unterhaltung gleichermaßen bietet."
In der Formel-1-Weltmeisterschaft bestritt Gerhard Berger unter anderem für Benetton, Ferrari und McLaren zwischen 1984 und 1997 insgesamt 210 Rennen. Nach seinem Rücktritt als Rennfahrer folgten Stationen als Motosportdirektor bei BMW (1998 bis 2003), als Mitbesitzer von Toro Rosso (2006 bis 2008) und als Präsident der FIA-Einsitzer-Kommission (2012 bis 2014). Gleichzeitig trieb Berger auch seine Karriere als Unternehmer abseits des Motorsports voran: So ist er Eigentümer einer Firmengruppe in Tirol mit Unternehmensbeteiligungen insbesondere im Fahrzeugbau und Logistikbereich. Dem Motorsport blieb er über all die Jahre stets eng verbunden.
Als Gründungsvater ist der Name Hans Werner Aufrecht untrennbar mit der DTM verbunden. Er hat die Tourenwagenserie maßgeblich geprägt: "Ich bin stolz auf das, was meine Kollegen und ich in den vergangenen drei Jahrzehnten erlebt und erreicht haben. Nun ist aber der Zeitpunkt gekommen, diese einzigartige Rennserie zu übergeben", sagt "HWA".
Neben Hans Werner Aufrecht scheiden auch Hans-Jürgen Abt und Walter Mertes aus dem Vorstand der Dachorganisation ITR e.V. aus. Beide bleiben der DTM aber erhalten - Hans-Jürgen Abt wie bisher in seiner Rolle als Teamchef des Audi Sport Teams Abt Sportsline und Walter Mertes als Partner für die Sponsoren-Vermarktung der Serie. Zusätzlich bleibt Mertes als Geschäftsführer der ITR-Tochterfirma "F3 GmbH" für die Vermarktung der FIA F3 Europameisterschaft verantwortlich, welche als erfolgreichste Nachwuchskategorie für DTM- und Formel 1-Nachwuchspiloten gilt. Der Wechsel an der DTM-Spitze sei Teil einer umfassenden Weiterentwicklung der Tourenwagenserie, die schrittweise ab diesem Jahr realisiert werden soll, heißt es.
