Gesundheit

Tumorbestrahlung durch Protonen

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 22. März 2017, 15:13 Uhr

Bei der Bestrahlung von Krebstumoren setzen Mediziner größtenteils auf Röntgenstrahlen. Forscher untersuchen jetzt die Tumorbehandlung mit Protonenbestrahlung, die weniger Nebenwirkungen auslösen soll.


Bei der Bestrahlung von Krebstumoren setzen Mediziner größtenteils auf Röntgenstrahlen. Forscher untersuchen jetzt die Tumorbehandlung mit Protonenbestrahlung, die weniger Nebenwirkungen auslösen soll.

Professor Günther Dollinger vom Institut für angewandte Physik und Messtechnik an der Universität der Bundeswehr München hat jetzt ein Verfahren entwickelt, das die Protonenbestrahlung für Patienten verträglicher macht. Die "Protonen-Minibeam-Therapie" appliziert die Strahlung in kleinen Kanälen, bei denen das umliegende Gewebe "verschont" bleibt.

Dahinter steckt allerdings ein gewaltiger Aufwand. In einem rund 15 Meter langen "Tandembeschleuniger" werden die Protonen beschleunigt, in einem Vakuumrohr weitertransportiert und dabei mit einem riesigen Magneten um 90 Grad umgelenkt. Dann sind die Ionen noch weitere 30 Meter zum Protonenmikroskop unterwegs, wo die Protonen-Minibeam-Bestrahlungen durchgeführt werden können. Mit dem derzeitigen Stand der Installation erreichen die Forscher eine Bestrahlungstiefe von 4 Millimeter ins Zellgewebe. Durch einen Nach-Beschleuniger möchte der Physiker eine Tiefe von 4 Zentimeter erreichen.

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