Financial

Oxfam: Banken profitieren von Steueroasen

  • Rudolf Huber/wid
  • In UNTERNEHMEN
  • 27. März 2017, 14:19 Uhr

Die 20 größten Banken Europas erzielen mehr als ein Viertel ihrer Gewinne in Steueroasen. Zu diesem Schluss kommen Oxfam International und das Fair Finance Guide Institut in einer aktuellen Studie. Laut der Autoren liegt das daran, dass die Geldhäuser sich um die Zahlung ihres fairen Anteils an Steuern drücken und ihren Kunden Steuerhinterziehung und -umgehung ermöglichen wollen.

Die 20 größten Banken Europas erzielen mehr als ein Viertel ihrer Gewinne in Steueroasen. Zu diesem Schluss kommen Oxfam International und das Fair Finance Guide Institut in einer aktuellen Studie. Laut der Autoren liegt das daran, dass die Geldhäuser sich um die Zahlung ihres fairen Anteils an Steuern drücken und ihren Kunden Steuerhinterziehung und -umgehung ermöglichen wollen.

Die Fakten: 26 Prozent der Gewinne der 20 größten europäischen Banken (ca. 25 Milliarden Euro) wurden 2015 in Steueroasen erwirtschaftet - dagegen sind dort nur zwölf Prozent der Bankenumsätze und sieben Prozent der Belegschaften zu verorten. Laut der Studie sind Tochterunternehmen in Steueroasen für Banken im Schnitt doppelt so lukrativ wie in anderen Ländern. Für 100 Euro Umsatz erwirtschaften Banken in Steueroasen 42 Euro Gewinn, verglichen mit nur 19 Euro im weltweiten Durchschnitt.

Die bei den Banken beliebtesten Steueroasen sind Luxemburg und Irland, auf sie fällt fast ein Drittel der Gewinne, die 2015 in Steueroasen verbucht wurden. "Banken zahlen in der Regel nur sehr geringe oder gar keine Steuern auf ihre Gewinne in Steueroasen", so Oxfam. Steuervermeidung und Steuerhinterziehung, wie von weltweit agierenden Unternehmen und Finanzdienstleistern betrieben, führen laut der Organisation dazu, "dass Länder um ihre gerechten Steuereinnahmen betrogen werden. Dabei werden die Länder des globalen Südens in der Regel am härtesten getroffen". So wird geschätzt, dass Steuerhinterziehung durch multinationale Unternehmen arme Länder jedes Jahr fast 100 Milliarden Euro kostet - Geld, das für wichtige Investitionen in Bildung, Gesundheit, wirtschaftliche Entwicklung und Infrastruktur fehlt.

STARTSEITE