Radfahrer

Radverkehrsplan 2020: Radler proben den Aufstand

  • Rudolf Huber
  • In MOTOR
  • 30. März 2017, 12:57 Uhr

Der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) stellt der Politik schlechte Noten aus. Im Vorfeld des nationalen Radverkehrskongress des Bundesverkehrsministeriums und zum Start der zweiten Laufzeit-Hälfte des 'Nationalen Radverkehrsplans 2020' hagelt es Kritik für Mandatsträger in allen Ebenen. Die Radler proben den Aufstand.


Der Allgemeine Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) stellt der Politik schlechte Noten aus. Im Vorfeld des nationalen Radverkehrskongress des Bundesverkehrsministeriums und zum Start der zweiten Laufzeit-Hälfte des "Nationalen Radverkehrsplans 2020" hagelt es Kritik für Mandatsträger in allen Ebenen. Die Radler proben den Aufstand.

Auf den Punkt gebracht lauten die Vorwürfe so: Wichtige Maßnahmen der Radverkehrsförderung wurden vernachlässigt, der Radverkehrsanteil stagniert, der Fahrrad-Boom droht zu versanden. Grund für diese "Fehlentwicklung": ein falsches Verständnis von Fahrradförderung und politische Mutlosigkeit.

Laut ADFC-Bundesgeschäftsführer Burkhard Stork sei es immer noch Praxis der sogenannten "Fahrradförderung" in Deutschland, schmale Streifen und Piktogramme auf die Kfz-Fahrbahn zu pinseln und dann zu hoffen, die Menschen würden darauf gerne und massenhaft Radfahren. Stork: "Das tun sie nicht! Farbe ist keine Infrastruktur! Es geht um echte Umverteilung des Straßenraums zugunsten der Auto-Alternativen, nicht um kosmetische Lösungen." Es brauche großzügig angelegte, gut ausgebaute Radverkehrswege, um die Menschen raus aus dem Auto und rauf auf das Rad zu locken. Dafür müsse der Bund mehr Druck und mehr Geld zur Verfügung stellen.

Dem Verkehrsminister wirft der Club konkret fehlendes politisches Engagement pro Fahrrad vor. Netzlücken und unzumutbare Wege-Qualität blieben unentdeckt. Das Ziel, die Zahl der Verkehrstoten bis 2020 um 40 Prozent zu reduzieren, werde verfehlt werden. Keine Verbesserung gäbe es auch beim Fahrradparken, die angekündigte bundesweite Kampagne zur Förderung des Radverkehrs werde nicht umgesetzt. Und die Folge? Fünfzehn Prozent Radverkehrsanteil hat sich die Bundesregierung bis 2020 laut ADFC vorgenommen, aktuell stagniert er bei unter zwölf Prozent. Zum Vergleich: Die Niederlande liegen bereits bei siebenundzwanzig Prozent.

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