Gesundheit

Kurze Wege: Durch die Nase ins Gehirn

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 26. April 2017, 16:18 Uhr

Bei einem neuen Therapieansatz für Patienten mit Multipler Sklerose beweisen Forscher jetzt den richtigen Riecher. Bei ihrem 'Nose2Brain'-Ansatz wird ein Wirkstoff über die Nase in das zentrale Nervensystem geleitet.


Bei einem neuen Therapieansatz für Patienten mit Multipler Sklerose beweisen Forscher jetzt den richtigen Riecher. Bei ihrem "Nose2Brain"-Ansatz wird ein Wirkstoff über die Nase in das zentrale Nervensystem geleitet. Ein spezieller Applikator gibt dann über einen längeren Zeitraum hinweg eine Wirkstoff-Formulierung ab, die am Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik IGB entwickelt wird.

Die Methode hat den Vorteil, dass der verabreichte Wirkstoff schneller zum Zentralnervensystem gelangt und nicht wie bei einer Injektion über die Blutbahn im Körper verteilt wird. Der Schritt soll hier einfach übersprungen werden, da das Gehirn mit der umgebenden Flüssigkeit an dieser Stelle nur durch das Siebbein und einige Zellschichten von der Nasenhöhle getrennt ist.

Das Verbundprojekt "N2B-patch" sieht die Entwicklung eines "patches" (Pflaster) in Gelform vor. Es besteht aus einem Hydrogel als Trägermaterial und einem Wirkstoff, der die Regenerierung von Nervenzellen anregt. Auch der Applikator ist Teil der Forschungsbemühungen, eine Kombination aus Endoskop und einem speziellen Mischsystem. Einmal appliziert, soll das Gel längere Zeit am Wirkort verbleiben und muss nicht entfernt werden.

STARTSEITE