Gesundheit

Lungenforschung: Krankheit mit Vorteilen

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 10. Juli 2017, 13:43 Uhr

Weltweit sind immer mehr Patienten von chronisch-entzündlichen Lungenerkrankungen betroffen. Bei Forschungsbemühungen für ein besseres Verständnis der Erkrankungen haben deutsche Wissenschaftler nun eine interessante Entdeckung gemacht. Denn scheinbar profitieren Patienten von einem positiven Nebeneffekt.


Weltweit sind immer mehr Patienten von chronisch-entzündlichen Lungenerkrankungen betroffen. Bei Forschungsbemühungen für ein besseres Verständnis der Erkrankungen haben deutsche Wissenschaftler nun eine interessante Entdeckung gemacht. Denn scheinbar profitieren Patienten von einem positiven Nebeneffekt.

Genauer gesagt haben Forscher Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) in Braunschweig und der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg an Mäusen mit chronisch entzündeten Lungen eine erhöhte Konzentration von sekretorischen Antikörpern auf der Lungenschleimhaut festgestellt. Das heißt, dass bei den betroffenen Tieren trotz der Erkrankung - oder gerade deswegen - die Lunge besser vor Erregern geschützt ist, als bei gesunden Tieren.

"Die Schwierigkeit besteht darin, dass jeder Patient individuell untersucht werden muss. Auch um zu verstehen, welcher Schweregrad der chronischen Lungenentzündung vorliegt", erklärt Dunja Bruder vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene der Otto-von- Guericke-Universität Magdeburg. "Es ist anzunehmen, dass eine schwach ausgeprägte Entzündung in der Lunge gleichzeitig besser vor Infektionen schützt, während bei schweren Entzündungsverläufen dieser Schutz nicht mehr zum Tragen kommt."

Nun erhoffen sich die Experten, durch diese Erkenntnis ein gezieltes Hilfsmittel zu entwickeln, um Lungenpatienten einen prophylaktischen Schutz anbieten zu können.

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