Bakterien

Dem Gastritis-Erreger auf der Spur

  • Lars Wallerang/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 10. August 2017, 14:13 Uhr

Der Verursacher von chronischer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist bekannt: das Bakterium Helicobacter pylori. Doch wie dieses auf die Schleimhaut einwirkt, war bislang noch nicht restlos geklärt. Dem sind nun Forscher auf die Schliche gekommen. Die Erkenntnisse sollen helfen, neue Therapieansätze zu entwickeln.


Der Verursacher von chronischer Magenschleimhautentzündung (Gastritis) ist bekannt: das Bakterium Helicobacter pylori. Doch wie dieses auf die Schleimhaut einwirkt, war bislang noch nicht restlos geklärt. Dem sind nun Forscher der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) auf die Schliche gekommen. Den Erkenntnissen der Wissenschaftler zu folge schleust das Bakterium mit Hilfe einer spezifischen bakteriellen Injektionsspritze Teile seiner Hülle in die Zellen der Magenschleimhaut ein. Diese treffen dort auf bestimmte Proteine, die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleiten.

Das Team um Professorin Dr. Christine Josenhans vom Institut für Medizinische Mikrobiologie und Krankenhaushygiene konnte mit Hilfe der Genschere CRISPR-Cas9 auch eines der Proteine identifizieren, das die Signale zur Entzündung an den Zellkern weiterleitet. Es handelt sich um das sogenannte "Adaptorprotein TIFA".

Bedeutsam ist die Bekämpfung des Bakteriums auch deswegen, weil chronische Magenschleimhautentzündungen Krebs verursachen können. "Diese Erkenntnisse werden helfen, neue Therapieansätze gegen die chronische Magenschleimhautentzündung und vor allem gegen den daraus möglicherweise entstehenden Magenkrebs zu finden", sagt die Professorin. Bisher werden Helicobacter pylori-Infektionen hauptsächlich mit Antibiotika therapiert.

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