Gesundheit

Immer mehr Brillenträger in Deutschland: Folge des Fortschritts?

  • Thomas Schneider/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 23. August 2017, 11:05 Uhr

Die digitale Gesellschaft schlägt den Deutschen offenbar nicht nur auf die Hüften, sondern auch auf die Augen. Jedenfalls halten Wissenschaftler zu langes Nahsehen und immer weniger Aufenthalt im Freien für entscheidende Faktoren zur Entstehung von Kurzsichtigkeit. Das Resultat: Die Zahl der Brillenträger steigt kontinuierlich, in den vergangenen Jahren sogar sprunghaft an.


Die digitale Gesellschaft schlägt den Deutschen offenbar nicht nur auf die Hüften, sondern auch auf die Augen. Jedenfalls halten Wissenschaftler zu langes Nahsehen und immer weniger Aufenthalt im Freien für entscheidende Faktoren zur Entstehung von Kurzsichtigkeit. Neun von zehn Berufstätigen arbeiten laut dem Kuratorium Gutes Sehen an Bildschirmen, jeder fünfte entspannt zudem nach Feierabend digital. Das Resultat: Die Zahl der Brillenträger steigt kontinuierlich, in den vergangenen Jahren sogar sprunghaft an.

In Deutschland gibt es heute 700.000 Brillenträger mehr als vor drei Jahren, so das Ergebnis einer aktuellen Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach unter 23.000 Befragten über 16 Jahre. Eine Million mehr sind es in den vergangenen drei Jahren geworden. Aktuell 23,5 Millionen von insgesamt 40,8 Millionen Deutschen Brillenträger. Der Anteil bei über 16-Jährigen hat sich seit 1993 von 58 Prozent auf fast 66 Prozent erhöht.

Überdurchschnittlichen Brillenträger-Zuwachs verzeichnen zwei Altersklassen: Von den 20- bis 29-Jährigen im Osten Deutschlands tragen inzwischen 36 Prozent eine Brille - fünf Prozent mehr als 2014. Im Westen sticht besonders das Plus von vier auf 42 Prozent bei den 30- bis 44-Jährigen heraus. Beide Gruppen verbringen laut den Experten nicht nur im Beruf, sondern auch in der Freizeit viele Stunden mit Computer, Tablet und Smartphone. Bei den 30- bis 49-Jährigen zum Beispiel seien zwei Drittel Video- oder Computerspiele-Fans. Das bedeute für die Augen intensive Naharbeit. Es kann also sicher nicht schaden, seinen Augen öfter mal eine Auszeit zu gönnen.

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