Fahrbericht

Insignia Grand Sport: Schickes Opel-Flaggschiff

  • Bianca Burger
  • In FAHRBERICHTE
  • 4. September 2017, 13:14 Uhr

Es war wirklich an der Zeit mit der Ablösung: Als der neue Opel Insignia im Juni startete, hatte sein Vorgänger schon rund neun Jahre auf dem Buckel - in Zeiten von Vernetzung und Digitalisierung eine mittlere Ewigkeit. Doch das Warten auf den Nachfolger hat sich gelohnt. Das Opel-Flaggschiff schaut richtig gut aus, ist technisch auf dem aktuellsten Stand. Von der ordentlichen Portion Fahrspaß im Benziner-Spitzenmodell mit 260 PS ganz zu schweigen.


Es war wirklich an der Zeit mit der Ablösung: Als der neue Insignia im Juni startete, hatte sein Vorgänger schon rund neun Jahre auf dem Buckel - in Zeiten von Vernetzung und Digitalisierung eine mittlere Ewigkeit. Doch das Warten auf den Nachfolger hat sich gelohnt. Das Opel-Flaggschiff schaut richtig gut aus, ist technisch auf dem aktuellsten Stand und bietet dazu noch eine Menge praktischer Talente für den Alltag. Von der ordentlichen Portion Fahrspaß im Benziner-Spitzenmodell mit 260 PS ganz zu schweigen.

Die Karosserieform haben die Rüsselsheimer Designer richtig gut hinbekommen. Die Limousine steht, exakt 4,90 Meter lang, elegant-sportlich auf den Rädern, die Proportionen stimmen und bereiten schon mal auf das vor, was die Passagiere im Innenraum erwartet. Nämlich reichlich Platz. Vorne wie hinten geht es luftig zu, die zwei vorne Sitzenden können sich über rückenschonendes, vielfach elektrisch verstellbares und guten Seitenhalt bietendes Gestühl mit Heizung und Kühlung freuen, hinten wird bei Bedarf nur geheizt. Der Kofferraum ist mit einem Volumen zwischen 490 und 1.450 Litern mehr als ausreichend groß und gut nutzbar. Die im Innenraum verwendeten Materialien fühlen sich angenehm an, Chromringe erwecken einen gepflegten, hochwertigen Eindruck. Die Nutzung der in drei Ebenen aufgeteilten Bedieneinheiten inklusive des oben angeordneten Touchscreens ist weitgehend selbsterklärend, Opel hat nicht den Fehler gemacht, zu viele Menüs und Untermenüs in eine Bildschirm-Oberfläche zu packen.

Obwohl: Zu bedienen gibt es im großen Rüsselsheimer eine ganze Menge. Die Ausstattung mit hilfreichen und angenehmen Assistenzsystemen ist sehr reichhaltig ausgefallen. Beispielsweise mit Spurhaltesystem, Auffahr- und Fußgängerwarnung, Abstands-Assistent, Toter-Winkel-Warner oder Verkehrszeichen-Erkennung - das funktioniert alles sehr zuverlässig. Das optionale Head-up-Display kommt ohne Reflektor aus und zeigt Informationen gestochen scharf im Blickfeld des Fahrers an. Das Bose-System liefert feinen HiFi-Klang und sorgt in Verbindung mit den per Knopfdruck einstellbaren Fahrmodi bei Tour für einen etwas sanfteren, bei Sport für einen etwas aggressiveren Sound im Innenraum.

Womit wir beim wichtigsten Kapitel wären, dem Fahren. Das funktioniert beim starken Insignia ebenfalls ganz vortrefflich. Allenfalls beim Anfahren ist kurz eine kleine Verschnaufpause des Zweiliter-Aggregats zu spüren, die aber von der serienmäßigen Achtgang-Automatik elegant weggebügelt wird. Einmal in Schwung, legt der gewichtsmäßig gegenüber dem Vorgänger deutlich abgespeckte Insignia ordentlich los, schafft den Standard-Aufgalopp von 0 auf Tempo 100 in 7,3 Sekunden und 250 km/h Spitze.

Gute Werte, die durch ein sehr gelungenes Fahrwerk mit eher straffer Abstimmung sehr gut in Dynamik auch auf kurvenreichen Strecken umgesetzt werden. Auch in der Komfort-Einstellung ist der große Hesse kein Softie, sondern angenehm knackig und bestens geeignet für die ganz langen Autobahntouren. Der Allradantrieb und das Torque Vectoring, das beim Kurvenfahren die Motorkräfte bevorzugt an das kurvenäußere Hinterrad leitet, sorgen für ein sehr präzises Handling. Die Insignia-Limousine heißt nicht nur Grand Sport, sie liefert auch den passenden Auftritt. Ohne dabei die Trinksitten aus dem Auge zu lassen: Die rund zehn Liter beim mid-Test gehen angesichts der Fahrleistungen in Ordnung.

Sehr gutes Matrix-Licht mit Fernlicht-Assistent, prima Klima dank für vorne und hinter getrennt regelbarer Temperatureinstellung, aufgeräumte Menüführung mit wenigen Knöpfchen im Cockpit, problemloser Ein- und Ausstieg mit Keyless-Go, griffiges Multifunktions-Sportlenkrad - man spürt an jeder Ecke des Insignia, dass sich die Opel-Ingenieure erfolgreich bemüht haben, den Passagieren den Umgang mit ihrem Großen möglichst angenehm und sicher zu machen. Zu haben ist der Biturbo ab der mittleren Ausstattungsversion Dynamic und ab 41.500 Euro.

Bianca Burger / mid

Technische Daten Opel Insignia Grand Sport 2.0 Direct Injection Turbo AWD:
Fünfsitzige Schräghecklimousine, Länge/Breite/Höhe/Radstand in Meter: 4,90/1,86/1,46/2,83, Leergewicht: ab 1.649 kg (ausstattungsabhängig), Zuladung: 596 kg, Tankinhalt: 62 l, Kofferraumvolumen: 490-1.450 l.
Antrieb: Vierzylinder-Turbobenziner, Hubraum: 1.998 ccm, Leistung: 191 kW/260 PS bei 5.500/min, maximales Drehmoment: 400 Nm bei 2.500/min, 0-100 km/h: 7,3 s, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h, 8-Gang-Automatikgetriebe, adaptiver Allradantrieb, Durchschnittsverbrauch: 8,6 l, CO2-Ausstoß: 197 g/km, Abgasnorm: Euro 6, Preis: ab 41.500 Euro.

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