Apotheke

Apothere blicken düster in die Zukunft

  • Rudolf Huber/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 12. September 2017, 12:17 Uhr

Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Oktober 2016 macht den bundesdeutschen Apothekern schwer zu schaffen. Die Richter entschieden damals, dass sich ausländische Versandhändler nicht mehr an die in der Arzneimittelpreisverordnung verankerten Preise für rezeptpflichtige Medikamente halten müssen. Direkt ablesbar ist die Folge dieses Spruchs am Ergebnis des dieses Jahr zum zweiten Mal erhobenen Apothekenklima-Index.


Ein Urteil des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) vom Oktober 2016 macht den bundesdeutschen Apothekern schwer zu schaffen. Die Richter entschieden damals, dass sich ausländische Versandhändler nicht mehr an die in der Arzneimittelpreisverordnung verankerten Preise für rezeptpflichtige Medikamente halten müssen. Direkt ablesbar ist die Folge dieses Spruchs am Ergebnis des dieses Jahr zum zweiten Mal erhobenen Apothekenklima-Index, einer repräsentativen Meinungsumfrage von TNS infratest im Auftrag der ABDA - Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände.

Danach bewerten die Apotheker die Zukunft ihrer Branche und des eigenen Betriebs deutlich düsterer als vor einem Jahr. 40,9 Prozent der Apotheker erwarten eine etwas oder deutlich schlechtere Entwicklung für ihre Apotheke (Vorjahr: 28,0 Prozent). Für die gesamte Branche rechnen sogar fast zwei Drittel (64,4 Prozent) mit einer Verschlechterung in der nahen Zukunft (Vorjahr: 50,8 Prozent). 56,3 Prozent der Apothekeninhaber geben an, dass sie nach dem EuGH-Urteil ihre Investitionen bremsen wollen. Gut ein Drittel (33,9 Prozent) will sogar am Personal sparen.

ABDA-Präsident Friedemann Schmidt: "Wenn Apotheker nicht mehr investieren, ausbilden und Jobs schaffen, sollte die Politik das ernst nehmen und handeln." Ein Verbot des Versandhandels mit rezeptpflichtigen Arzneimitteln sei die einzige europarechtlich und ordnungspolitisch saubere Lösung, um die aus dem EuGH-Urteil resultierende Schieflage zu heilen.

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