Alternative Energie

Stromspeicher unter der Erde

  • Ralf Loweg
  • In UNTERNEHMEN
  • 13. September 2017, 13:29 Uhr

Strom aus erneuerbaren Quellen ist ein kostbares Gut. Doch er 'fließt' nicht immer nur, wenn er gebraucht wird. Denn Sonne und Wind kennen keine festen Arbeitszeiten. Und deshalb ist eine effiziente Speicherung wichtig - damit nichts von der wertvollen Energie verlorengeht.


Strom aus erneuerbaren Quellen ist ein kostbares Gut. Doch er "fließt" nicht immer nur, wenn er gebraucht wird. Denn Sonne und Wind kennen keine festen Arbeitszeiten. Und deshalb ist eine effiziente Speicherung wichtig - damit nichts von der wertvollen Energie verlorengeht. Aus diesem Grund untersuchen jetzt Ingenieure der Ruhr-Universität Bochum (RUB) gemeinsam mit Partnern von der Universität Duisburg-Essen (UDE) die Machbarkeit eines unterirdischen Pumpspeicherkraftwerks auf dem Gelände der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop.

Warum haben die Ingenieure aber gerade diese Anlage ausgesucht? "Der Reiz an Zechenstandorten liegt darin, dass man vorhandene Infrastrukturen nutzen könnte", erklärt dazu Prof. Dr. Hermann-Josef Wagner vom Lehrstuhl für Energiesysteme und Energiewirtschaft der RUB. "Man könnte zum Beispiel einen vorhandenen Stollen als Wasserspeicher umfunktionieren." Doch wie müsste ein unterirdisches Pumpspeicherkraftwerk überhaupt ausgelegt sein, damit es wirtschaftlich betrieben werden kann? Nach Berechnungen der Experten müssten rund 40 Kubikmeter Wasser pro Sekunde durch die Turbinen fließen, damit das Kraftwerk Strom zu einem konkurrenzfähigen Marktpreis erzeugen kann.

Doch nicht jede Art von Turbine ist dafür geeignet, und auch die Anforderungen an den Stromspeicher sind noch nicht ausreichend bekannt. Aus diesem Grund wurde jetzt eine zweite Projektphase gestartet. Eines der Ziele dabei ist es, mögliche Betreiber für das Pumpspeicherkraftwerk zu finden. Hermann-Josef Wagner hofft, dass das unterirdische Pumpspeicherkraftwerk auf dem Gelände der Zeche Prosper-Haniel tatsächlich gebaut wird. "Schon alleine, weil es das erste weltweit wäre - eine Riesenattraktion", sagt er. Angeblich gibt es bereits Interessenten, unter anderem aus China. (vm/en-wid)

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