Fahrbericht

Opel Grandland X: Die perfekte Lösung für den Großstadt-Dschungel

  • Marcel Sommer
  • In FAHRBERICHTE
  • 19. September 2017, 10:00 Uhr

Aus dem Hause Opel rollen in diesem Jahr über ein halbes Dutzend Neuheiten auf die Straße. Neuestes Mitglied der Blitz-Familie ist allerdings kein kleiner Bruder, sondern ganz im Gegenteil: Der Grandland X ist das größte Mitglied der Opel X-Familie.


Aus dem Hause Opel rollen in diesem Jahr über ein halbes Dutzend Neuheiten auf die Straße. Neuestes Mitglied der Blitz-Familie ist allerdings kein kleiner Bruder, sondern ganz im Gegenteil: Der Grandland X ist das größte Mitglied der Opel X-Familie. Einer Familie, die schon im Stand Lust auf ein wenig Fahrspaß abseits der Straße macht. Dass der Buchstabe X im Namen eines Fahrzeugmodells in der Automobilbranche eigentlich stets mit dem Begriff Allrad verbunden ist, scheint den Rüsselsheimern egal. Ihr neuer C-Segment-SUV will ja schließlich nicht in irgendeinem, sondern vorzugsweise im Großstadt-Dschungel brillieren. Und für genau dieses Einsatzgebiet ist die von Opel installierte Traktionskontrolle IntelliGrip mit fünf Modi völlig ausreichend. Dass er auch als reiner Fronttriebler mehr als nur das kann, zeigt sich schon nach wenigen gefahrenen Kilometern während der exklusiven Autobest-Jury-Fahrveranstaltung rund um Darmstadt.

Der erste Eindruck an Bord des 4,48 Meter langen, 1,91 Meter breiten und 1,61 Meter hohen Neulings ist vielversprechend. Die Sitzposition ist sehr angenehm hoch, die Sitze als solche ohnehin bei Opel dank der Kooperation mit der Aktion gesunder Rücken stets für Langstrecken konzipiert und die Übersicht im aufgeräumten Cockpit gefällt. Lediglich die Armlehnen wirken auf längeren Strecken ein wenig zu kurz in ihren Abmessungen. Dank Softtouch- und Klavierlackoberlächen wirkt das Interieur zudem edel und wertig. Der Grandland X von Opel kommt ab Oktober in zwei Motorisierungen, einem 1,2 Liter Dreizylinder-Benzin- und einem 1,6 Liter großen Vierzylinder-Dieselmotor auf die Straße. Aktuell stehen eine manuelle Sechsstufen-Automatik und eine Sechsgang-Handschaltung zur Wahl. Ein 180 PS-Topdiesel soll im Frühjahr ebenso wie eine Achtgang-Automatik folgen. Zudem verrät der neue Opel-Chef Michael Lohscheller dem mid: "Der Grandland X ist ein super wichtiges Auto für Opel im C-Segment. Ein Plug-in Hybrid folgt definitiv."

Eine erste Ausfahrt im 88 kW/120 PS und 300 Newtonmeter starken und ab 26.500 Euro teuren 1,6 Liter-Diesel mit Handschalter zeigt, dass Opel verstanden hat, wonach die Städter mit SUV-Neigung dürsten: Ausreichend Platz auf allen fünf Sitzplätzen, viel Ladevolumen und rundum Sicherheit. Zum Platz ist nur so viel zu sagen: Passt. Ob in der ersten oder der zweiten Sitzreihe - niemand wird sich ob eines zu geringen Platzangebotes oder mangelhaften Federungskomforts beschweren. Städtetauglich wäre hier das Prädikat. In puncto Ladevolumen ist dies nicht anders. Schon der Rohzustand des Kofferraums bietet mit 514 Litern mehr als genug. Wer die im Verhältnis 60:40 teilbare Rückbank gänzlich umlegt, kann im sich auftuenden 1.652 Liter fassenden Gepäckabteil sogar ein Mountainbike einlagern. Die Sicherheit gewährleistet Opel mit zahlreichen Assistenzsystemen zum Spurhalten, Verkehrsschilder erkennen, Tempo halten und auch automatischen Einparken. In Kombination mit der beheizbaren Windschutzscheibe, den beheiz- aber nicht belüftbaren Vordersitzen und dem Pfützenlicht an den Seitenspiegeln bietet der Opel Grandland X Komfort auf hohem Niveau.

Dass von einem 120 PS starken Dieselaggregat indes keine übermäßig sportlichen Aktionen zu erwarten sind, ist klar. Doch schlägt sich der 1,4 Tonnen schwere Blitz mit seiner Sprintzeit von 11,8 Sekunden recht tapfer. Der Vierzylinder wirkt unter Volllast jedoch recht aufdringlich, so dass sowohl ein gemütliches Anfahren als auch ein gemächliches Reisetempo durchaus zu empfehlen sind. Wer sich daran hält wird nicht nur eine ruhigere, sondern natürlich auch günstigere Fahrt erleben, die bei defensiver Fahrweise durchaus mehr als 1.000 Kilometer ohne Zwischenstopp betragen kann. Ob der 4,0 Liter Normverbrauch jemals in erfahrbare Nähe rückt, hängt mal wieder vom Fahrer selbst ab. Eine Sechs vor dem Komma dürfte aber realistisch sein.

Jutta Bernhard / Marcel Sommer / mid

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