Gesundheit

Kopfschmerzen: Ärzte über Selbstmedikation

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 27. September 2017, 11:15 Uhr

Kopfschmerzen und Migräne sind derart häufig, dass Betroffene routiniert zu Selbstmedikation greifen, sobald es im Kopf drückt. Einen Besuch beim Arzt hält nur etwa die Hälfte für sinnvoll. Dabei haben gerade geschulte Mediziner die Möglichkeiten, optimal zu beraten und eventuelle Ursachen aufzudecken.


Kopfschmerzen und Migräne sind derart häufig, dass Betroffene routiniert zu Selbstmedikation greifen, sobald es im Kopf drückt. Einen Besuch beim Arzt hält nur etwa die Hälfte für sinnvoll. Dabei haben gerade geschulte Mediziner die Möglichkeiten, optimal zu beraten und eventuelle Ursachen aufzudecken.

Daher sehen es die Experten als wichtig an, dass Ärzte umso besser über aktuelle Behandlungsmöglichkeiten im Bilde sind. Bei einer aktuellen Umfrage der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft (DMKG) und der Deutschen Schmerzgesellschaft geben 40,2 Prozent der Befragten an, in den vergangenen sechs Monaten unter Kopfschmerzen gelitten zu haben. Die Mehrzahl von ihnen hat im Schnitt ein bis drei Kopfschmerztage pro Monat, Männer weniger als Frauen. "Kopfschmerzen sind leider noch immer eine Domäne der Selbstmedikation", sagt Stefanie Förderreuther vom Klinikum Innenstadt der Ludwig-Maximilians-Universität München.

Dennoch stehen für die meisten Menschen immer noch Ärzte als Informationsquelle an erster Stelle. 35 Prozent der Interviewten befragen Mediziner, gefolgt von Apothekern und dem Freundeskreis mit jeweils 20 Prozent. Im Internet suchen scheinbar nur 14 Prozent Rat dazu, wie sie ihre Kopfschmerzen bekämpfen können. Trotzdem seien viele hilfreiche Behandlungsmöglichkeiten nur unzureichend bekannt. "Entspannungsverfahren wie die progressive Muskelrelaxation nach Jacobson, Ausdauersport und verschiedene Arten von Biofeedback sowie die kognitive Verhaltenstherapie können helfen, die Kopfschmerzen in den Griff zu bekommen", ergänzt Matthias Keidel, Chefarzt am Campus Bad Neustadt/Saale.

Den Kopfschmerz- und Migränepatienten legen die Gesellschaften daher den Besuch beim Arzt nahe, da "der Allgemeinarzt sogenannte Red Flags erkennt, die auf einen sekundären Kopfschmerz und damit möglicherweise auf eine schwerwiegende zugrundeliegende Krankheit hinweisen, die einer akuten Abklärung bedarf", kommentiert Keidel.

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