Gesundheit

Herzrhythmusstörungen: Sport nicht ausgeschlossen

  • Steve Schmit/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 13. Oktober 2017, 12:25 Uhr

Sport gehört zu einem gesunden Lebensstil dazu. Auch Menschen, die an Herzrhythmusstörungen leiden, müssen darauf nicht zwangsläufig verzichten. Ein Kardiologe klärt auf, worauf zu achten ist.


Sport gehört zu einem gesunden Lebensstil dazu. Auch Menschen, die an Herzrhythmusstörungen leiden, müssen darauf nicht zwangsläufig verzichten. "Ich rate den meisten trotz ihrer Erkrankung Sport zu betreiben, denn selbst bei Menschen mit Herzschrittmachern oder eingebauten Defibrillatoren wirkt sich Sport günstig auf die Gesundheit aus", erläutert Prof. Peter Seizer, Rhythmologe und Kardiologe am Universitätsklinikum Tübingen.

Erst wird ermittelt, ob für den Patienten Sport in Frage kommt und wieviel davon ratsam ist. Dazu wird der Patient kardiologisch untersucht und erhält eine entsprechende Beratung. Ärzte nutzen dazu EKG, 24-Stunden-EKG und bei Bedarf eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (Echokardiographie). "Betroffene sollten Sportarten vermeiden oder nur unter Aufsicht ausüben, bei denen eine kurze Bewusstseinsstörung fatale Folgen haben könnte, etwa Klettern, Schwimmen, Tauchen, Skifahren, Radfahren, Reiten oder Motorradfahren", rät der Arzt. Wichtig ist in jedem Fall, Anzeichen früh zu erkennen und sie nicht zu ignorieren. So kann eine Herzrhythmusstörung behandelt werden bevor sie schwerwiegender wird.

Eine Rhythmusstörung kann auf eine schwerwiegendere, strukturelle Herzerkrankung hindeuten. Dann sind Sportarten mit Wettbewerbscharakter beziehungsweise Leistungssport gefährlich. Hier strapazieren die Sportler sich und ihren Körper oft rücksichtslos. Es ist also wichtig, vorher medizinische Klarheit zu schaffen. Das lohnt sich in jedem Fall. "Sport und körperliche Aktivität sind auch essentielle Bestandteile in der Vorsorge und Behandlung der chronischen Herzinsuffizienz", ergänzt Prof. Dr. Frank Edelmann. Das Risiko, eine Herzschwäche zu entwickeln sinkt stark. Schon zwei Trainingseinheiten pro Woche machen einen großen Unterschied aus.

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