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Ländliche Regionen hinken beim Netzausbau hinterher

  • Lars Wallerang/cid
  • In TECHNOLOGIE
  • 4. Dezember 2017, 13:42 Uhr

Städter surfen meist mit hoher Geschwindigkeit im Netz. Durch Investitionen der Marktteilnehmer sind in deutschen Städten 90 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s-Leitungen versorgt. Auf dem Land sieht die Situation dagegen düster aus, teilt die Bundesnetzagentur mit.


Städter surfen meist mit hoher Geschwindigkeit im Netz. Durch Investitionen der Marktteilnehmer sind in deutschen Städten 90 Prozent der Haushalte mit 50 Mbit/s-Leitungen versorgt. Auf dem Land sieht die Situation dagegen düster aus, teilt die Bundesnetzagentur mit. Nur 36 Prozent der Haushalte könnten auf diese Übertragungsgeschwindigkeiten zurückgreifen. Im Bundesdurchschnitt verfügen 77 Prozent der Haushalte über hinreichend schnelles Internet.

"Wir dürfen weitere Investitionen nicht in die ferne Zukunft verschieben und so die Chancen der Digitalisierung verstreichen lassen", betont Jochen Homann, Präsident der Bundesnetzagentur. "Wir haben frühzeitig begonnen, die Rolle der Regulierung für den Glasfaserausbau zu thematisieren." Anschlüsse mit Geschwindigkeiten von 100 Mbit/s und mehr werden zunehmend nachgefragt. Etwa 13 Prozent der 32,5 Millionen Breitbandkunden buchen mittlerweile Anschlüsse mit solchen Kapazitäten. Das entspricht etwa einer Verdoppelung des Anteils gegenüber Mitte des Jahres 2015.

Gleichwohl ist die Nachfrage nach sehr leistungsfähigen Glasfaseranschlüssen noch immer sehr gering. Mitte dieses Jahres standen bereits mehr als 2,7 Millionen Haushalten solche Anschlüsse zur Verfügung. Genutzt hat diese nur knapp ein Viertel dieser Haushalte. "Mit steigenden Anforderungen an die Leistungsfähigkeit ist klar, dass wir weiter denken müssen als bis zum 50 Mbit/s-Ziel 2018", sagt Homann. Deutschland brauche gigabitfähige Infrastrukturen.

Auch im Mobilfunk nimmt die Bedeutung der Internetdienste zu. Mehr als 63 Millionen Kunden nutzen inzwischen mobile breitbandige Zugangstechnologien, zu denen neben LTE auch UMTS zählen. "Damit die nächste Mobilfunkgeneration 5G möglichst schnell ankommt bei den Menschen, streben wir für 2018 die Bereitstellung der erforderlichen Frequenzen an", sagt Homann. Deutschland solle diesbezüglich Vorreiter in Europa sein.

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