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Erste Ansichten und Informationen: Der neue MAN-Stadtbus Lion's City

Bereits vor der eigentlichen Premiere dreht er in einzelnen Städten erste Runden: der neue Stadtbus-Motor D15, zu dem der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt ein paar interessante Einblicke liefert.


Bereits vor der eigentlichen Premiere dreht er in einzelnen Städten erste Runden: der neue Stadtbus-Motor D15, zu dem der Motor-Informations-Dienst (mid) jetzt ein paar interessante Einblicke liefert.

Der Countdown zum wichtigsten Omnibusprojekt des Jahres läuft bereits. Aber schon vorab können wir ein taufrisches Bild vom Newcomer präsentieren. Der neue MAN fährt jetzt auch in München bei der Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG). Es wird ja bereits viel diskutiert und spekuliert, doch über den neuen Dieselmotor hat man bisher noch wenig erfahren. Dabei haben die Münchner, allerdings kaum beachtet, das Tuch über dem Motor bereits ein wenig gelüftet - auf der Landwirtschaftsmesse in Hannover im Herbst 2017

"Die goldene Mitte liegt bei neun Liter Hubraum", sagt man bei MAN heute. Der neue D15 passt besser ins Omnibusheck als der einst gefeierte D20-Sechszylinder. Er soll die Leistungslücke zwischen 300 und 400 PS schließen. Seine Typbezeichnung "D15" trägt er wie alle MAN-Motoren entsprechend seines Bohrungsmaßes. Ein moderner Reihensechszylinder also, was sonst bei MAN? Mit neun Liter Hubraum platziert er sich in der Mitte zwischen den kleinen D08-Reihensechsern und den großen Lkw-Standardmotoren mit 12,4 Liter. Ein Motor mit modernen Konstruktionsmerkmalen: Obenliegende Nockenwelle, einteiliger Zylinderkopf, für hohe Zünddrücke gemacht. Er wird von einer modernen Common-Rail-Einspritzung mit Hochdruck befeuert, die Ingenieure sprechen hier von bis zu 2.500 bar Einspritzdruck.

Mit einem VTG-Turbolader schöpft der MAN D15 aus neun Liter Hubraum je nach Leistungsstufe zwischen 280 PS und 440 PS, sein maximales Drehmoment liegt bei knapp 2.000 Newtonmeter. Für den Stadtbus erwarten wir die Leistungsstufen 280, 330 und 360 PS. Auch 400 PS scheinen für schwere Topografien und schnelle Überlandverkehre möglich. Der D15 braucht dafür kaum mehr Drehzahlen als der größere D20: Das Plateau des maximalen Drehmoments liegt bei 1.150 bis 1.300 Kurbelwellenumdrehungen. Der zweitgrößte Omnibusmotor von MAN soll der leichteste Motor seiner Liga sein, ohne Abgassystem bringt der D15 nur 860 Kilogramm auf die Waage.

Wenn die Informationen nicht täuschen, setzt MAN bei diesem Omnibusmotor auf "SCR only" und verzichtet auf eine Abgasrückführung (AGR). Der Vorteil: So reduziert sich die Komplexität des Motors. Durch den Verzicht auf ein AGR-System kann die Kühlereinheit und die Lüfterleistung kleiner ausfallen. So verfährt MAN jetzt auch beim kleineren D08, die 6,8 l kleinen Sechszylinder gehen neuerdings ohne AGR, Zwischenkühlung und Doppelturbo an den Start.

Für den neuen MAN-Motor lässt das schlichtere "SCR only"-Layout günstige Kraftstoffverbräuche vermuten. Ganz nebenbei kann dieser Motor ohne große Modifikation wohl auch in Ländern mit mehr Schwefel im Dieselkraftstoff eingesetzt werden. Und der D15-Diesel bietet die Basis für einen neuen Erdgasmotor, hier bestand längst Handlungsbedarf. Wie man im Unternehmen hört, soll für ihn schon bald der Startschuss fallen.

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