Umweltschutz

Windgas-Studie: Sauber und günstig

  • Ralf Loweg/wid
  • In UNTERNEHMEN
  • 20. April 2018, 13:28 Uhr

Erneuerbarer Wasserstoff kann schon in den 2030er-Jahren günstiger zur Verfügung stehen als fossiles Erdgas. Das soll eine aktuelle Kurzstudie belegen.


Erneuerbarer Wasserstoff kann schon in den 2030er-Jahren günstiger zur Verfügung stehen als fossiles Erdgas. Das soll eine neue Kurzstudie des Berliner Analyseinstituts Energy Brainpool im Auftrag von Greenpeace Energy belegen. Während die Preise für Erdgas bis 2040 kontinuierlich steigen - von derzeit rund zwei Cent auf dann 4,2 Cent pro Kilowattstunde (kWh) -, sinken die Produktionskosten für auf Basis von Grünstrom erzeugtem Wasserstoff - oder Windgas - im gleichen Zeitraum von aktuell rund 18 auf dann 3,2 bis 2,1 ct/kWh, errechneten die Spezialisten.

"Windgas wird genau zu dem Zeitpunkt kostengünstiger als die fossile Alternative, wenn es unverzichtbar wird, um die volle Versorgungssicherheit in einem erneuerbaren Stromsystem zu gewährleisten", sagt Greenpeace Energy-Vorstand Sönke Tangermann. "Damit das gelingt, muss die Bundesregierung in dieser Legislaturperiode die nötigen Rahmenbedingungen für den Ausbau der Windgas-Technologie schaffen."

Der Bedarf an erneuerbarem Wasserstoff sei in allen Wirtschaftssektoren sehr hoch, heißt es. Im Stromsektor gewährleistet Windgas, das in großen Mengen im Gasnetz eingespeichert werden kann, die Versorgungssicherheit. Nur mit Windgas als Speichertechnologie lassen sich Dunkelflauten - das heißt Phasen mit wenig Wind und Sonne - von bis zu zwei Wochen zu vertretbaren Kosten überbrücken. Zugleich ist es nötig, um die CO2-Emissionen etwa im Flug- oder Schiffsverkehr, in der Stahlproduktion oder der Chemieindustrie zu senken. In diesen Bereichen hat die Energiewende bislang praktisch nicht stattgefunden. Grüner Wasserstoff kann dort jeweils fossile Rohstoffe ersetzen - als Grundlage erneuerbarer Treibstoffe oder für wichtige Chemieprodukte wie Dünger und diverse Kunststoffe.

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