Gehirn

Hirnwasser gibt dem Denken Auftrieb

  • Lars Wallerang/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 18. Mai 2018, 13:12 Uhr

Das sogenannte 'Hirnwasser' spielt für die Funktion eine größere Bedeutung als bislang angenommen. Forscher gehen der besonderen Flüssigkeit im Kopf auf den Grund.


Das sogenannte "Hirnwasser" spielt für die Funktion eine größere Bedeutung als bislang angenommen. Forscher gehen der besonderen Flüssigkeit im Kopf auf den Grund. Wissenschaftler des Helmholtz Zentrums München und der Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) haben im Fachmagazin 'Cell Stem Cell' gezeigt, dass ein Kanalprotein und die Scherkräfte der Gehirnflüssigkeit eine zentrale Rolle spielen bei der Bildung von Nervenzellen.

Die Forschenden um Prof. Dr. Magdalena Götz fanden heraus, dass der Fluss der Gehirnflüssigkeit zur Erneuerung von Stammzellen führen kann. "Neuronale Stammzellen im Gehirn können sich teilen und zu Nervenzellen weiterentwickeln", erklärt Magdalena Götz, Direktorin des Instituts für Stammzellforschung am Helmholtz Zentrum München. Und diese Neubildung von Nervenzellen sei wichtig für die Gehirnfunktion. "Diese Zellen sitzen in der sogenannten Stammzellnische und eine davon ist an den seitlichen Wänden der Seitenventrikel."

Dort würden sie von der zirkulierenden Zerebrospinalflüssigkeit - umgangssprachlich auch "Hirnwasser" genannt - umspült.

Mit ihrem Team will die Professorin nun diese Art von Mechanismus näher untersuchen und zudem klären, inwiefern die Erkenntnisse auch therapeutisch relevant sind. Denn bereits jetzt werden pharmakologische ENaC-Blocker zur Linderung bestimmter Arten von Bluthochdruck klinisch eingesetzt. Sie könnten auch die Stammzellen im Gehirn und somit die Hirnfunktion beeinflussen.

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