Gesundheit

Seltene Krankheiten mit alltäglichen Symptomen

  • Rudolf Huber/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 14. Juni 2018, 10:00 Uhr

Viele Erkrankungen lassen sich anhand eindeutiger Symptome leicht diagnostizieren. Es gibt aber auch Fälle, die sich als seltene Krankheiten herausstellen. Oft lohnt sich daher ein zweiter Blick, um zu klären, was wirklich dahintersteckt. Obwohl eine Krankheit als 'selten' gekennzeichnet sein mag, wird die Anzahl der Personen in Europa, die eine seltene Krankheit haben, auf mehr als 30 Millionen geschätzt.


Viele Erkrankungen lassen sich anhand eindeutiger Symptome leicht diagnostizieren. Es gibt aber auch Fälle, die sich als seltene Krankheiten herausstellen. Oft lohnt sich daher ein zweiter Blick, um zu klären, was wirklich dahintersteckt. Obwohl eine Krankheit als "selten" gekennzeichnet sein mag, wird die Anzahl der Personen in Europa, die eine seltene Krankheit haben, auf mehr als 30 Millionen geschätzt.

Wird bei einem Stoß ein Blutgefäß verletzt, tritt Blut aus und es entsteht ein blauer Fleck. Meistens sind diese Blutergüsse (Hämatome) harmlos. Wer aber schon bei leichten Stößen ungewöhnlich große Hämatome entwickelt oder häufig welche entdeckt, die er sich nicht erklären kann, sollte dies ärztlich klären lassen. In diesem Fall könnte eine Blutgerinnungsstörung, zum Beispiel das von-Willebrand-Syndrom (vWS) die Ursache sein.

Bei den Patienten des vWS ist ein für die Blutgerinnung wichtiges Protein, der "von-Willebrand-Faktor", entweder fehlerhaft, in zu kleinen Mengen oder gar nicht vorhanden. In Deutschland gibt es rund 800.000 Betroffene. Viele wissen nichts von ihrer Erkrankung - und geraten damit in Gefahr, bei einem Unfall oder einer Operation lebensgefährliche Mengen an Blut zu verlieren. Mit der richtigen Therapie kann das verhindert werden. Infos unter: www.netzwerk-von-willebrand.de.

Was viele nicht wissen: Chronische Rückenschmerzen können unter anderem die Folge einer entzündlich-rheumatischen Erkrankung wie Morbus Bechterew sein. Etwa fünf Prozent der chronischen Rückenschmerzpatienten leiden an der Krankheit. Allerdings wird sie oft erst fünf bis zehn Jahre nach Auftreten der ersten Symptome diagnostiziert. Morbus Bechterew gilt als unheilbar, der Verlauf lässt sich aber durch einen frühzeitigen Therapiebeginn positiv beeinflussen.

Das Gefühl, einen Schwips zu haben, kennen viele. Aber das ganze ohne Alkohol? Das Phänomen zeigte sich erstmals 2009 in den USA: Ein 61-jähriger Mann kam "sturzbetrunken" in die Notaufnahme, beteuerte aber, keinen Alkohol getrunken zu haben. Wie sich herausstellte, stimmte das tatsächlich. Die Ursache für den unfreiwilligen Rausch: Jahre zuvor hatte er nach einer Operation Antibiotika bekommen. Diese veränderten die Darmflora. Im Verdauungstrakt siedelten sich Hefepilze an, die auch für den Gärprozess beim Bierbrauen zum Einsatz kommen. Sie hatten im Bauch des Patienten quasi eine eigene Brauerei eröffnet. Die seltene Erkrankung, die als "Eigenbrauer-Syndrom" bekannt ist, lässt sich mit Medikamenten aber gut behandeln.

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