Diesel

Sein oder Nichtsein der Autobranche

  • Ralf Loweg
  • In MOTOR
  • 15. Juni 2018, 13:47 Uhr

Der Diesel-Skandal hält die Autobauer weiter in Atem. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sorgt sich deshalb um die Zukunft der deutschen Hersteller. Es ginge um das Sein oder Nichtsein der deutschen Automobilbranche für die nächsten Jahrzehnte.


Der Diesel-Skandal hält die Autobauer weiter in Atem. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) sorgt sich deshalb um die Zukunft der deutschen Hersteller. "Es geht um das Sein oder Nichtsein der deutschen Automobilbranche für die nächsten Jahrzehnte", sagt der Politiker der WirtschaftsWoche. Er habe seinem Ärger Luft machen müssen, "weil es um sehr viele Arbeitsplätze geht", so Scheuer über seine Gespräche mit Daimler-Chef Dieter Zetsche. Zweimal in 14 Tagen hatte Scheuer den Vorstandsvorsitzenden wegen Betrugsverdachts bei der Motorsteuerung von Daimler-Fahrzeugen ins Ministerium nach Berlin zitiert. Nach dem zweiten Gespräch verkündete Scheuer einen amtlichen Rückruf für 774.000 Daimler-Fahrzeuge, davon 238.000 Stück in Deutschland.

Aus Sicht des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) hat der Autobauer mehrere unzulässige Abschalteinrichtungen in der Motorsteuerung versteckt. Das sorgt dafür, dass die Abgasreinigung auf der Straße nicht mehr funktioniert - und ein Auto zu viele gesundheitsschädliche Stickoxide in die Luft bläst. Daimler will die vom Bund beanstandeten Funktionen in der Motorsteuerung nach eigenen Angaben schnell beseitigen.

"Das Gespräch mit Dieter Zetsche war ehrlich und offen. Ich habe ihm meine Meinung schonungslos rübergebracht", sagte Scheuer der WirtschaftsWoche weiter. Das Ergebnis sei "sehr gut". Der Minister schließt künftige Gespräche mit führenden Auto-Managern in der Diesel-Frage nicht aus.

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