Gesundheit

Pflanzen bringen den Darm in Form

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 19. Juni 2018, 10:45 Uhr

In Deutschland leiden etwa 400.000 Menschen an den chronischen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Da eine Therapie meist lebenslang erfolgt, wünschen sich viele Patienten pflanzliche Mittel. Doch hilft das wirklich?


In Deutschland leiden etwa 400.000 Menschen an den chronischen Darmerkrankungen Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Da eine Therapie meist lebenslang erfolgt, wünschen sich viele Patienten pflanzliche Mittel, die nicht nur verträglich, sondern auch in ihrer Wirkung wissenschaftlich belegt sind.

Durch die nachgewiesene Unterstützung der Magen-Darm-Funktion mit Arzneimitteln aus Myrrhe, Kamille und Kaffeekohle kann die beschwerdefreie Phase bei Colitis ulcerosa verlängert werden, sagen Experten. "Das Ziel der behandelnden Ärzte ist, dass der Patient zwischen den Phasen eines Erkrankungsschubs möglichst lange beschwerdefrei lebt. Um diese sogenannte "Remissionsphase" zu verlängern, können Ärzte bei ihren Colitis ulcerosa-Patienten nun auch ein pflanzliches Myrrhe-Arzneimittel in die Therapie integrieren, das offiziell in der neuen Ärzte-Leitlinie empfohlen wird", erklärt Magen-Darm-Facharzt Prof. Dr. med. Jost Langhorst, Kliniken Essen-Mitte.

Seit Mai 2018 empfiehlt die neue "S3-Leitlinie Diagnostik und Therapie der Colitis ulcerosa" für Ärzte das Myrrhe-Mittel als pflanzliches Heilmittel. Solche medizinischen Leitlinien sind Empfehlungen für den Arzt, die ihn bei der Behandlung seiner Patienten unterstützen, heißt es. Das pflanzliche Arzneimittel wurde in die offiziellen ärztlichen Therapie-Empfehlungen aufgenommen, weil die Datenlage eine gute Wirksamkeit und Sicherheit zeigt. So ergab beispielsweise eine Studie der Kliniken Essen-Mitte, die nach höchsten wissenschaftlichen Maßstäben durchgeführt wurde, dass die Myrrhe-Arznei zur Erhaltung der beschwerdefreien Phase bei Colitis ulcerosa vergleichbar wirksam war wie die Therapie mit einem Standardpräparat.

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