Gesundheit

Wenn Quallen quälen

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 18. Juli 2018, 10:31 Uhr

Quallen sind die Quälgeister der Meere, die vielen Urlaubern den Badespaß verderben. Denn der Kontakt mit einer Qualle hinterlässt häufig Blasen und dunkelrote Striemen. Was kann man dagegen tun?


Quallen sind die Quälgeister der Meere, die vielen Urlaubern den Badespaß verderben. Denn der Kontakt mit einer Qualle hinterlässt häufig Blasen und dunkelrote Striemen. Fühlt man beim Schwimmen einen brennenden Schmerz, heißt die erste Regel: raus aus dem Wasser!

Danach sollten auf der Haut klebende Resttentakel äußerst vorsichtig entfernen werden, erklärt Dr. Sabine Holst vom Institut Senckenberg am Meer im Gesundheitsmagazin "Apotheken Umschau". Denn an den Tentakeln sitzen winzige Hochgeschwindigkeits-Giftwaffen: Aus jeder Nesselzelle ragt eine feine Sinnesborste. Wird sie gereizt, entlädt sich die Nesselkapsel. Heraus schnellt ein mikroskopisch kleines Stilett mit Widerhaken, das dem Nesselfaden den Weg ins Fleisch des Opfers bahnt.

Nach dem Kontakt mit einer Qualle sind meist bei Weitem noch nicht alle Nesselkapseln geplatzt. Beim Versuch, sie zu beseitigen, kann man viel falsch machen, so Holst. Süßwasser bringt die Zellen erst recht zum Explodieren, auch Alkohol schadet nur. Besser ist es, die betroffene Körperstelle mit etwas Sand zu bestreuen und diesen mit einem Messerrücken oder einer Chipkarte vorsichtig abzuschaben. In vielen Strandbädern halten Rettungsschwimmer Rasierschaum bereit.

Treten Schwindel, Übelkeit oder gar Atemnot auf, sollte man umgehend einen Notarzt rufen. Ansonsten helfen Salben mit Antihistaminika sowie Kortison, die Entzündung zu lindern. Bis die Striemen verschwunden sind, kann es allerdings Wochen dauern.

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