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Was EU-Schutzzölle für den Welthandel bedeuten

  • Ralf Loweg/wid
  • In UNTERNEHMEN
  • 19. Juli 2018, 09:43 Uhr

Im Handelskrieg zwischen den USA und Europa ist keine Entspannung in Sicht. Die von der EU für den 19. Juli 2018 geplanten Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte gegenüber allen Ländern sind aus Sicht des ifo Instituts eine kontraproduktive Maßnahme, die der EU und auch dem Welthandel schadet.


Im Handelskrieg zwischen den USA und Europa ist keine Entspannung in Sicht. Die von der EU für den 19. Juli 2018 geplanten Schutzzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte gegenüber allen Ländern sind aus Sicht des ifo Instituts eine kontraproduktive Maßnahme, die der EU und auch dem Welthandel schadet.

"Die Schutzzölle sind keineswegs Ausdruck ökonomischer Vernunft, sondern der Lobbystärke der Stahlbranche. Sie richten mehr Schaden an als Nutzen", sagt Gabriel Felbermayr, Leiter des ifo Zentrums für Außenwirtschaft.

Das Argument, sich vor einer durch die US-Zölle auf Stahl und Aluminium bereits jetzt ausgelösten Importflut zu schützen, lasse sich mit aktuellen Zahlen nicht belegen, heißt es. Weder die Mengen noch die Importwerte der von Trump mit Zöllen belegten Produkte haben sich gegenüber vergleichbaren Produkten auffällig entwickelt. Darüber hinaus sei auch kein systematischer Preisverfall bei Importen zu erkennen.

Leidtragende sind die stahlverbrauchenden Industrien und die Verbraucher, weil die Schutzzölle die Stahl- und Aluminiumpreise in die Höhe treiben. Gerade im Stahlbereich sind bereits eine Reihe von Maßnahmen in Kraft, um die europäische Industrie vor Billigstahl ausländischer Herkunft zu schützen. Die EU sollte laut ifo Institut weiter konsequent daran arbeiten, gemeinsam mit den anderen Stahlproduzenten die globalen Überkapazitäten abzubauen.

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