Entzündung

Wenn die Blase zwickt

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 19. September 2018, 14:28 Uhr

Eine Blasenentzündung ist eine unangenehme Sache. Viele Menschen greifen da schnell zu Antibiotika. Doch davon raten Experten ab. Stattdessen sollten Betroffene bevorzugt bewährte pflanzliche Arzneimittel einsetzen.


Eine Blasenentzündung ist eine unangenehme Sache. Viele Menschen greifen da schnell zu Antibiotika. Doch davon raten Experten ab. Stattdessen sollten Betroffene bevorzugt bewährte pflanzliche Arzneimittel einsetzen. Eine aktuelle Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Kantar Emnid zeigt, dass 68 Prozent der befragten Ärzte dieser Forderung inzwischen nachkommen und pflanzliche Arzneimittel als erste Behandlungsoption nutzen.

75 Prozent der Ärzte orientieren sich bei der Therapie von Blasenentzündungen immer oder häufig an den Leitlinien. Das sind Empfehlungen für den Arzt, die ihn bei der Behandlung seiner Patienten unterstützen und zum Beispiel aufzeigen, zu welchen Behandlungsmöglichkeiten Studien mit hoher Aussagekraft vorliegen. In der 2017 aktualisierten S3-Leitlinie zur Therapie von unkomplizierten Harnwegsinfektionen wird unter anderem der Einsatz von Arzneimitteln mit Kapuzinerkresse und Meerrettich als pflanzliche Behandlungsmöglichkeit bei häufig wiederkehrenden Blasenentzündungen empfohlen.

"Weil es inzwischen immer mehr resistente Keime gibt, gegen die Antibiotika einfach nicht mehr helfen, sind antibiotisch wirksame Pflanzenstoffe heute wieder besonders interessant", sagt Johannes G. Mayer, Sprecher der Forschergruppe Klostermedizin an der Uni Würzburg. Auch die Autoren der Leitlinien empfehlen wegen der zunehmenden Resistenzproblematik neue Behandlungsstrategien ohne chemisch-synthetische Antibiotika.

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