Gesundheit

Mit Kindern über Krebs sprechen

  • Ralf Loweg/mp
  • In GESUNDHEIT
  • 12. Oktober 2018, 16:32 Uhr

Noch immer ist 'Krebs' in vielen Familien ein Tabu-Thema. Das ist natürlich verständlich, denn der Schock einer Erkrankung ist groß. Dabei zeigen Studien, 'dass es Kindern auf längere Sicht mehr schadet, wenn sie nichts erfahren, als wenn man offen mit ihnen spricht', erläutert Diplom-Sozialpädagogin Anita Zimmermann im Apothekenmagazin 'Baby und Familie'.


Noch immer ist "Krebs" in vielen Familien ein Tabu-Thema. Das ist natürlich verständlich, denn der Schock einer Erkrankung ist groß. Dabei zeigen Studien, "dass es Kindern auf längere Sicht mehr schadet, wenn sie nichts erfahren, als wenn man offen mit ihnen spricht", erläutert Diplom-Sozialpädagogin Anita Zimmermann im Apothekenmagazin "Baby und Familie".

Selbst kleine Kinder merken der Expertin zufolge über Mimik und Gestik, wenn es den Eltern nicht gut geht. "Kinder beobachten ja genau. Sie spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, aber wissen nicht, was. Das kann Angst machen." Krebs sei eine "Familiendiagnose", betont Zimmermann. "Kinder haben ein Recht auf Information."

Wichtig für das Gespräch über eine Krebserkrankung sei eine ruhige Atmosphäre, Zeit - und Ehrlichkeit. "Wir haben den Leitsatz: Man muss nicht immer alles, was man weiß, dem Kind sofort mitteilen, aber was man sagt, sollte wahr sein", sagt Zimmermann. Keinesfalls solle man Kindern Versprechungen machen. "Nicht sagen: Ich werde auf jeden Fall gesund. Sondern es offenlassen mit Sätzen wie: Ich möchte gesund werden oder Ich hoffe es", empfiehlt die Expertin. "Kinder nehmen es übel, wenn das Versprochene nicht eintrifft, und das zerstört Vertrauen."

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